Neuer Kanal schützt Innsbruck vor Hochwasser

In Innsbruck wird derzeit ein neuer Abwasserkanal gebaut. Die Bewohner dürften sich davon einen besseren Hochwasserschutz für die Altstadt erwarten. Eine Riesen-Bohrmaschine treibt das Rohr unterirdisch in die Erde.

Die erste Bauphase wurde im November 2013 gestartet und dauert noch bis Ende Mai 2014. Dabei wird der neue Kanal an der Franz-Gschnitzer-Promenade (Innpromenade) zwischen Rechengasse und Universitätsbrücke errichtet. Die Maschine bohrt in acht Metern Tiefe radargesteuert den Weg für die neuen Rohre des Abwasserkanals. Deshalb wird die Maschine auch Maulwurf genannt. Der neue Kanal - „Sammler West“ genannt - leitet das Abwasser vom Süden und Westen Innsbrucks in die Kläranlage.

Viele Vorteile durch innovative Grabungstechnik

Durch die Maulwurf-Methode können die Autos entlang der Baustrecke weiter auf der Straße fahren. Auch Fußgänger und Radfahrer kommen an der Innpromenade trotz der Bauarbeiten voran. Diese Form der Grabungstechnik schont zudem den Baumbestand, verkürzt die Bauzeit, es gibt weniger Aushubmaterial und damit auch viel geringeren Baustellenverkehr.

2010: Altstadt halber Meter unter Wasser

Mitte Juli 2010 gingen starke Unwetter über dem Inntal nieder. Die Regenmassen setzten die Innsbrucker Altstadt zeitweise einen halben Meter unter Wasser, weil die Kanalisation die Wassermassen nicht mehr aufnehmen konnte.

Hochwasser in Innsbruck im Juli 2010

APA/Robert Parigger

Das Kanalsystem konnte die Wassermassen nicht mehr aufnehmen.

Der neue Kanal hat ein viel höheres Fassungsvermögen. Er kann deshalb die Innsbrucker Altstadt bei Starkregen wesentlich entlasten, hoffen die Verantwortlichen. Die neuen Rohre sollen 150 Jahre halten.

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