Lokführer warnen vor Zugseinstellung

Ab 14. Dezember soll der Direktzug zwischen Lienz und Innsbruck eingestellt werden. Zwei Lienzer Gemeinderäte, die selbst Lokführer sind, warnten am Donnerstag davor, dass der Zug für immer Geschichte sein wird, weil die Lokführer ihre Streckenlizenz verlieren.

Seit 65 Jahren verbindet der Direktzug Lienz mit der Landeshauptstadt. Im Sommer wurde die Strecke in Südtirol aufgekündigt, mit 14. Dezember ist der Zug Geschichte - nicht zuletzt, weil die Lokführer ihre Lizenz für die Strecke über Italien verlieren - wie Lokführer Jürgen Hanser sagt, der aus dienstrechtlichen Gründen als Lienzer Gemeinderat spricht.

Prüfungen und Streckenkenntnis Grundbedingung

Ein Lokführer verliere nach einem halben Jahr die Möglichkeit, nach Innsbruck zu fahren, so Hanser. Grundvoraussetzungen für das Befahren der Strecke seien eine Verkehrsprüfung, eine Sprachprüfung und Streckenkenntnis. Es werde definitiv nicht mehr möglich sein, den Direktzug mit der Lok und Wagenmaterial auf Eurocity-Niveau zu fahren, allenfalls noch einen Nahverkehrstriebwagen.

Zwar wurde beim Euregio-Treffen in Südtirol angekündigt, dass es ab Dezember 2014 wieder eine Direktverbindung geben werde, die Bürgermeisterin von Lienz Elisabeth Blanik glaubt daran nicht. Das alles seien im Prinzip nur Grundsatzvereinbarungen und Willenserklärungen, das sei nicht akzeptabel.

Zahlreiche Unterschriften für den Zug

Über 10.000 Unterschriften wurden in Osttirol für den Erhalt des Zuges gesammelt und auch der Nationalrat ist mittlerweile damit beschäftigt. Der Direktzug könnte durchaus erhalten bleiben, meint der Gemeinderat Willi Lackner, der im Beruf Lokführer ist. Wenn im Land jemand bereit sei zu sagen „das machen wir“, dann sei das möglich und die ÖBB würden es sicherlich machen.

Aus dem Büro von Landesrätin Ingrid Felipe (Grüne) heißt es, dass der Betrieb des Zuges im kommenden Jahr fast fünf Millionen Euro kosten würde. Der politische Wille zur späteren Wiedereinführung des Zuges sei in Tirol und Südtirol festgeschrieben. Eine Garantierklärung für den Erhalt des Direktzugs abzugeben, wie sie die Liste Fritz fordert, sei unseriös.

Die ÖBB prüfen derzeit, ob Lokführer die Prüfung für die Lizenz nach der abgelaufenen Zeit wieder ablegen können.

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