Der Kampf um die Kalkkögel

Der Österreichische Alpenverein und die Naturfreunde erteilen einer Erschließung des Ruhegebietes Kalkkögel am Donnerstag erneut eine klare Absage. Im Raum steht ein Skigebietszusammenschluss der Schlick 2000 und der Axamer Lizum.

Es gebe zu einer Skigebietserschließung in einem Ruhegebiet nichts zu diskutieren, so die alpinen Vereine. Ein Eingriff in die Kalkkögel - egal, welches Projekt umgesetzt werde solle - widerspräche sowohl den Tiroler Gesetzen als auch den Übereinkünften der Alpenkonvention, die Österreich unterzeichnet hat.

Eingriff verstoße gegen internationales Recht

Erneut wittern Alpenverein und Naturfreunde Begehrlichkeiten, weil zuletzt wieder Pläne geschmiedet wurden, die Schlick 2000 und die Axamer Lizum miteinander zu verbinden und damit zu erweitern. Doch durch ein Ruhegebiet führe kein Weg, sagte der Präsident des Österreichischen Alpenvereins, Andreas Ermacora: „Wenn das Land Tirol ernsthaft daran denken sollte, das Ruhegebiet Kalkkögel aufzuheben oder einzuschränken, so verstößt das gegen die Alpenkonvention und damit gegen internationales Recht. Dann müssten wir den Überprüfungsausschuss der Alpenkonvention anrufen.“

Die Argumentationen von Gegnern und Befürwortern ähneln sich wie bei vergangenen Erschließungen in Tirol. Die Befürworter neuer Lifte und Pisten sprechen von einem minimalen Eingriff in die Natur, die Gegner von massiven Auswirkungen auf die bestehende, selten gewordene Tier- und Pflanzenwelt. Die Naturfreunde wollen unberührte Fauna und Flora „nicht nur im Fernsehen sehen“.

Aus für Skigebiete Mutters und Axams befürchtet

Die Befürworter haben sich am Donnerstag dafür ausgesprochen, den „Weg des Gesprächs“ zu suchen, anstatt „strikt dagegen zu sein“. Der Planungsverband des Westlichen Mittelgebirges, die ARGE Brückenschlag, stellte das endgültige Aus für die Skigebiete Axamer Lizum und Mutterer Alm in Aussicht, wenn der Zusammenschluss Schlick 2000 und Axamer Lizum verhindert wird.

Von den Grünen in der Regierung heißt es, die Änderung der Naturschutzverordnung und die Aufhebung eines Ruhegebietes könne nur per einstimmigem Regierungsbeschluss verordnet werden. Das werde es mit den Grünen nicht geben.