Mehr EU-Gelder für BBT möglich

Die EU will massiver als bisher in den Ausbau des Verkehrs investieren. Ein dementsprechender Infrastrukturplan wurde jetzt veröffentlicht. Demnach soll die EU-Förderung für den Brennerbasistunnel deutlich erhöht werden.

Bis 2030 will die EU ein flächendeckendes Verkehrsnetz über 28 Mitgliedstaaten aufbauen und dafür mehr Geld in die Hand nehmen als bisher. Dieses ehrgeizige Ziel hat der für Verkehr zuständige Vizepräsident der Kommission Siim Kallas am Donnerstag präsentiert.

Neun große Hauptverkehrsadern

Kern der Infrastrukturpläne sind neun Hauptkorridore - zwei Nord-Süd-Korridore, drei in Ost-West-Richtung und vier diagonal verlaufenden Korridoren. Der Brennerbasistunnel spielt dabei eine zentrale Rolle für die Nord-Süd-Achse Skandinavien-Mittelmeer.

Um die Umsetzung dieses Verkehrsnetzes voranzutreiben, hat die EU die dafür notwendigen Fördermittel verdreifacht. Es stehen somit - vorausgesetzt der EU-Rat stimmt dem Finanzpaket 2014-2020 zu - künftig 26 Mrd. Euro zur Verfügung.

Fördersätze sollen deutlich steigen

Zur Finanzierung des Brennerbasistunnels könnten somit mehr EU-Gelder als bisher nach Österreich und Italien fließen, weil die Kommission auch die Fördersätze erhöht hat. So sind künftig unter bestimmten Umständen bis zu 40 Prozent für die Kofinanzierung von grenzübergreifenden Vorhaben für Eisenbahn- und Binnenschifffahrtsverbindungen vorgesehen. Bisher betrug der Fördersatz 27 Prozent.

Seitens der ÖVP wird diese Meldung aus Brüssel am Samstag wie ein Sieg gefeiert: "„Für Österreich, für Tirol und vor allem auch für das Wipptal war gestern ein besonderer Tag. Ich fordere alle Partner des BBT auf, ihre Hausaufgaben weiter zu erledigen und die Planungen und Bauausführungen weiter akribisch voranzutreiben, damit wir die größte Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene in der Geschichte Tirols über die Bühne bringen“, betont der Europaparlamentarier der Tiroler Volkspartei, Richard Seeber.

Stefan Lindner; tirol.ORF.at