Sanna-Kraftwerk: Infoveranstaltung in Pians

Das geplante Kraftwerk an der Sanna im Oberland stößt derzeit vor allem in Pians auf Widerstand - dort am Lattenbach haben die Bewohner Sicherheitsbedenken. Eine neue Bürgerinitiative hat sich deshalb formiert - sie lädt heute zu einer Informationsveranstaltung.

Seit Jahrzehnten beschäftigt der Lattenbach mit seinen Muren die Verantwortlichen in Pians. Bei Unwettern bringt der Sanna-Zufluss oft Tausende Tonnen von Material mit sich. Dieses Mur-Material wird bei der Einmündung normalerweise vom Wasser der Sanna abtransportiert.

Die Bewohner am Lattenbach befürchten, dass sich das mit dem Kraftwerksbau ändert. Dann wird nämlich weniger Wasser fließen, das Material könnte liegen bleiben und so gefährliche Rückstauungen verursachen, argumentiert die neue Bürgerinitiative.

Wassermenge per Knopfdruck bestimmt

Bei den Projektbetreibern hat man Verständnis für die Bedenken. Bei der Informationsveranstaltung am Lattenbach will Hans Bayer von der Planungsfirma INFRA die Befürchtungen entkräften. Sollten bei der Einmündung des Lattenbachs Vermurungen auftreten, dann könne das Kraftwerk auf Knopfdruck abgeschaltet und das ganze Wasser in den Fluss geleitet werden, um gefährliche Ablagerungen wegzuschwemmen. Andererseits könne für notwendige Baggerarbeiten im Fluss entsprechend weniger Wasser durchgelassen werden - insofern sei das sogar eine Verbesserung, meint der Projektleiter.

Ob die Argumente die Bewohner am Lattenbach überzeugen können, wird sich bei der Infoveranstaltung heute am Nachmittag zeigen. Die Bürgerinitiative will aber jedenfalls 200 Unterschriften sammeln - die sind notwendig, um bei der Umweltverträglichkeitsprüfung mitreden zu können.

Kraftwerk soll 2019 in Betrieb gehen

Pians will das Kraftwerk mit den Gemeinden Strengen, Grins, Stanz, Tobadill, Landeck und Zams und zusammen mit dem Projektentwickler INFRA errichten - mehr dazu in Konkrete Pläne für Sanna-Kraftwerk. Läuft alles nach ihrem Plan, soll 2017 Baubeginn für das 90-Millionen-Euro-Projekt sein. Zwei Jahre später soll das Kraftwerk in Betrieb gehen.