Vignettenpflicht: Straßensperre in Kufstein

Im Streit um das Ende der Vignetten-Ausnahme in Kufstein machen Bürgermeister und Stadtregierung ernst. Von 10.00 bis 15.00 Uhr wird am Freitag eine wichtige Durchzugsstraße blockiert. Ein Maßnahmenpaket der Asfinag gegen mögliche Mautflüchtlinge lehnt die Stadt ab.

Nachdem mehrfache Verhandlungen mit Asfinag und Verkehrsministerium kein gewünschtes Ergebnis gebracht haben, greifen die Kufsteiner nun zu drastischeren Maßnahmen. Von 10 bis 15 Uhr wird am Freitag die B171 im Ortsteil Zell, konkret die Schubertstraße zwischen der Langkampfener und der Herzog Stefan Straße blockiert. Diese Straße sei am Freitag so unpassierbar, wie sie es mit der Vignettenpflicht sein wird, wenn zusätzlich tausende Fahrzeuge dort am Weg sind, so Bürgermeister Martin Krumschnabel.

Vorgeschlagene Alternativen keine Lösung

Anrainer des Ortsteiles können während der Straßensperre zufahren. Für alle anderen gibt es eine lokale Umleitung. Man wolle niemanden verärgern, aber ein Zeichen setzen sagt Martin Krumschnabel. Das Maßnahmenpaket gegen Mautflüchtlinge, das Asfinag und Verkehrsministerium vorgeschlagen hatten, hat die Stadtregierung Anfang der Woche einstimmig abgelehnt. Maßnahmen wie Ampeln an den Stadteinfahrten oder ein Wochenendfahrverbot würden das Problem nicht lösen, sondern den Verkehr nur verlagern, so Krumschnabel.

Auch von Seiten des Landes ist man bezüglich der vorgeschlagenen Maßnahmen skeptisch. Eine Prüfung der Verkehrsabteilung hat ergeben, dass es mindestens ein bis drei Jahre dauern würde, bis Pförtnerampeln, Verkehrsinformationsschilder mit aktueller Reisezeit oder ein LKW-Fahrverbot am Wochenende umgesetzt sind. Ob das Land eine Verfassungsklage gegen das Mautgesetzt einbringen wird, wird derzeit noch geprüft.

Aus für Kufsteiner Kulanzregelung

Ab 1. Dezember wird die ASFINAG Vignettenkontrollen bereits ab der Grenze durchführen und nicht wie in den letzten 15 Jahren erst ab der Ausfahrt Kufstein Süd – mehr dazu in Vignettenkorridor bei Kufstein fällt. Viele Autofahrer würden deshalb auf die Bundesstraße ausweichen, befürchten die Bürgermeister. In den letzten zwei Monaten seien rund 10.000 Unterschriften für eine Verlängerung der Ausnahme gesammelt worden, sagt Kufsteins Bürgermeister Krumschnabel.