Hoffnung für Bandscheibenpatienten

An der Klinik Innsbruck wird derzeit ein medizinisches Verfahren zur Regeneration von Bandscheiben getestet. Tausende Tiroler haben mit Bandscheibenproblemen zu kämpfen. Ein neues Verfahren könnte hier Hoffnung geben.

Seit Jahren forschen Wissenschafter auch an der Universitätsklinik Innsbruck an Methoden, um Bandscheiben zu regenerieren. Kommt es durch Abnutzung des Knorpelmaterials zu einem Vorfall, bedeutet das häufig starke Schmerzen und mitunter eine Operation.

Bandscheibe soll vollwertiger Puffer sein

Claudius Thomé, Leiter der Neurochirurgie der Klinik Innsbruck, erklärt dass das Problem bei Operationen sei, dass die Bandscheibe weniger werde. Die Knochen rutschten näher zusammen und es kommt zu Reibungen. Dann könnten die Patienten nach Jahren stärkere Probleme bekommen. „Wir wollen diesen Puffer, die gesunde Bandscheibe, wieder herstellen, dass es auch eine schmerzfreie, bewegliche Bandscheibe bleibt.“

Claudius Thomé

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Claudius Thomé

Thomé leitet die klinische Studie, bei der das Verfahren einer süddeutschen Firma getestet wird. Bei einer normalen Bandscheibenoperation müsse man den herausgerutschten Galertkern entfernen. Aus diesem Gewebe werden bei diesem neuen Verfahren Zellen isoliert. Die Zellen werden gezüchtet, vermehrt und mit einem speziellen Trägermaterial nach drei Monaten wieder in die Bandscheibe eingespritzt. Damit solle die Bandscheibe wieder ihre Pufferfunktion herstellen.

Zukunftsvision: Eingriff bevor der Schmerz kommt

24 Patienten wurden im Rahmen der Studie bereits behandelt, 96 sollen noch folgen. Erste Ergebnisse seien laut Thomé erfolgversprechend, man stünde aber erst am Anfang der Testreihe. Die Planung wäre, dass man in zehn oder 20 Jahren in der Lage ist, einem Patienten mit Bandscheibenabnützung etwas einzuspritzen und die Bandscheibe erhole sich wieder. Dahin sei es aber noch ein weiter Weg. Ob die neue Methode hält, was sie verspricht, wird man vermutlich erst in einigen Jahren wissen.