Sonderlandtag zu Osttiroler Verkehrsanbindung

Die Tiroler Opposition hat die Einberufung eines Sonderlandtag beschlossen. Die vier Oppositionsparteien - SPÖ, vorwärts Tirol, FPÖ und Liste Fritz - wollen sich dabei für die Erhaltung der direkten Zugverbindung zwischen Lienz und Innsbruck stark machen.

Vor wenigen Monaten wurde bekannt gegeben, dass der Direktzug mit Fahrplanwechsel im Dezember eingestellt wird. Ab dann soll ein Bus dreimal am Tag die Direktverbindung ersetzen – mehr dazu in Heftige Debatte über Osttirol-Bus. Spätestens Ende 2014 soll es dann wieder eine Verbindung per Bahn durchs Pustertal und über den Brenner geben, allerdings mit Umsteigen in Franzensfeste.

„Nabelschnur der Osttiroler wird gekappt“

Mit der Einstellung der Direktverbindung werde die „Nabelschnur“ der Osttiroler gekappt, meinte LAbg. Elisabeth Blanik (SPÖ): „Die Landesregierung handelt damit am Willen der Bevölkerung vorbei“. Die Ersatzverbindung mittels Bus sei keineswegs billiger und bringt eine Verschlechterung, argumentierte Blanik. Die Zugverbindung sei „nicht verhandelbar", erklärte auch LAbg. Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz: „Der Direktzug ist finanzierbar und bis 2019 auch bezahlt.“ Eigentlich sollte darüber gesprochen werden, wie der Zug verbessert werden könne.

Zweifel an reibungsloser Verbindung

Der Osttiroler Landtagsabgeordnete von vorwärts Tirol, Josef Schett, bezweifelte, dass die Busse der Ersatzverbindung in der Lage wären, den Fahrplan einzuhalten. Wegen des unregelmäßig starken Verkehrsaufkommens müsste zumindest ein Puffer von einer Stunde eingeplant werden. LAbg. Rudi Federspiel (FPÖ) betonte, dass die Direktverbindung eine Herzensangelegenheit sei und für die Landeseinheit eine gewichtige Rolle spiele.

Die Tiroler Oppositionsparteien fordern einen Sonderlandtag

Zeitungsfoto.at

Josef Schett, Elisabeth Blanik, Andreas Haselwanter-Schneider und Rudi Federspiel

“Opposition will starkes Signal setzen“

Die Landesregierung hatte bereits für Anfang September Gespräche zu diesem Thema in Aussicht gestellt. Warum man diese nicht zunächst abgewartet habe, beantworteten die Oppositionsvertreter einhellig damit, dass man mit dem Sonderlandtag noch vor den Verhandlungen ein „starkes Signal“ setzen wolle. Schließlich hänge an diesem speziellen Thema die bedeutende Frage, wie das Land mit seiner Peripherie umgehe.

Dieser Sonderlandtag wird nächste Woche am Dienstag stattfinden.