Problem der Erdlöcher auch in Innsbruck

Das Erdloch bei Reutte hat die Gips-Karst-Problematik wieder bewusst gemacht. Mancherorts müssen Bauwerber Gips-Bohrungen durchführen und dafür viel Geld ausgeben. So traf es die Tourismusschulen Villa Blanka in Innsbruck mit 45.000 Euro.

Bauwerber müssen in den betroffenen Gebieten Kernbohrungen in mindestens fünf Metern Tiefe vornehmen und jemanden von der Geologie hinzuziehen.

40-Meter-Probebohrung für 45.000 Euro

Zuerst habe er sich geärgert, nun verstehe er die Auflagen, sagt der Obmann der Tourismusschulen Villa Blanka, Klaus Ennemoser. Das Ausbildungszentrum plant den Bau eines Studentenheimes und musste für eine Gips-Karst Bohrung inklusive geologischem Gutachten 45.000 Euro bezahlen. Fast 40 Meter musste dafür in die Tiefe gebohrt werden.

Regionale geologische Unterschiede

Nicht zuletzt die Entstehung eines Kraters von sieben Metern Durchmesser in einer Wiese bei Reutte stimmt viele Betroffene nachdenklich - mehr dazu in Plötzliches großes Erdloch bei Reutte. Das riesige Loch entstand dadurch, dass sich im Boden Gipsschichten befinden. Da Gips sich in Wasser auflöst, entstehen Hohlräume, die irgendwann einbrechen.

In Tirol sind mehrere Gebiete von der Gips-Karst Gefahr betroffen. Laut eines Schreibens des Landes aus dem Jahr 2009 sind das: Reutte, Ehenbichl, Weißenbach, Breitenwang, Reith im Alpbachtal, Brixlegg, Kufstein Ortsteil Zell, Langkampfen Ortsteil Maistall sowie die Skigebiete Fiss, Serfaus und Ischgl.

Mühlau und Arzl in gefährdetem Bereich

In Innsbruck stehen die Stadtteile Mühlau und Arzl in der sogenannten roten Zone. So war es z.B. auch während der Bauarbeiten der Hungerburgbahn immer wieder zu Stolleneinbrüchen gekommen.

Bauwerber in Mühlau und Arzl müssen deshalb ebenfalls per Auflage teure Bohrungen durchführen. Diese Bohrungen seien notwendig und wichtig und keine Schikane der Häuslbauer, betont der für Stadtplanung zuständige Innsbrucker Stadtrat Gerhard Fritz (Die Grünen).