Schwaz: Was tun gegen Innenstadt-Flaute?

Die neuen Stadtgalerien Schwaz ziehen Kunden und Geschäfte aus der Schwazer Innenstadt ab. Immer mehr Verkaufsflächen liegen brach, immer weniger Besucher kommen in die Innenstadt. Konkrete Konzepte oder Gegenstrategien gibt es bislang keine.

Den Einkaufstrubel, den sich viele Kaufleute in der Schwazer Innenstadt wünschen würden, gibt es nicht mehr. Viele Kunden steuern inzwischen lieber die Stadtgalerien an. In der Innenstadt stehen zahlreiche Geschäfte zum Verkauf bzw. Lokale zur Vermietung.

Leeres Geschäftslokal in Schwaz

ORF

Leeres Geschäftslokal in der Innenstadt

Starke Frequenzeinbrüche

Martin Müller findet mit seinem Innenstadt-Geschäft für Teespezialitäten und Kolonialwaren zwar seine Kunden, er ist aber dennoch über die Stadtpolitik enttäuscht: „Das Einkaufszentrum hat uns starke Frequenzeinbrüche gebracht. Das ist von der Politik falsch prophezeit und versprochen worden. Das bringt uns in eine sehr prekäre Situation.“

Bürgermeister: „Veränderung war zu erwarten“

Umsatzeinbußen bis zu 50 Prozent beklagen manche Innenstadtkaufleute mittlerweile. Viele Besucher flanieren zwar durch das historische Zentrum, eingekauft wird aber oft woanders. „Die Veränderung war zu erwarten und hat bei gewissen Kreisen Schmerzen erzeugt und auch die Notwendigkeit, sich neu zu orientieren.“, meint Bürgermeister Hans Lintner.

Ein Beispiel für das langsame Sterben der Innenstadt ist die Stadtapotheke, die viele Jahren in der Innenstadt existierte. Besitzer Ernst Knapp hat dort nun zugesperrt und macht nun ein paar Meter weiter in den Stadtgalerien Umsatz. „Aus wirtschaftlichen Überlegungen war es sinnvoller in die Stadtgalerien zu übersiedeln, da die Frequenz in der Stadt immer mehr zurückgegangen ist“, sagt Knapp.

„Nur mit sehr viel Einsatz eine Chance“

Apotheker Reinhard Schwitzer ist in der Innenstadt geblieben und denkt nun, wie andere Kaufleute auch, über Konzepte nach, wie Kunden gehalten und neue gewonnen werden könnten. „Es braucht neue Ideen und kreative Unternehmer, die bereit sind, sehr viel Einsatz zu bringen. Wenn das stattfindet, dann hat man sehr wohl eine Chance.“

Die Kaufleute kritisieren, dass seit Jahren nichts passiert sei. Ein konkretes Konzept seitens der Stadt gebe es derzeit nicht. Bürgermeister Hans Lintner verspricht Besserung: „Es braucht attraktive Geschäfte, wir müssen schauen, dass wir den Branchenmix möglichst gut unterstützen. Außerdem braucht es eine positive Grundstimmung und die versuchen wir zu fördern.“