Experten warnen jetzt vor Lawinen

Die extremen Niederschläge der vergangenen Tage - verbunden mit einem Wintereinbruch in hochalpinen Regionen - haben laut den Experten des Lawinenwarndienstes zu einer kritischen Lawinensituation in Tirol geführt.

Oberhalb von etwa 2.500 Metern sind Neuschnee und Triebschnee schlecht mit der Altschneedecke verbunden. In diesen Gebieten sei vor allem in steilen, kammnahen Bereichen eine Lawinenauslösung schon durch einen einzelnen Alpinisten möglich.

Steigende Temperaturen erhöhen Gefahr

Zudem werde in den nächsten Tagen die Gefahr durch Nassschneelawinen größer werden, so die Experten. Die überdurchschnittlichen Schneehöhen, gebildet durch viel Altschnee und dem jüngsten Neuschnee, führten in Kombination mit steigenden Temperaturen, starker Sonneneinstrahlung und Föhn zu einem rapiden Festigkeitsverlust der Schneedecke.

In den kommenden Tagen sei daher zunehmend mit Selbstauslösungen von Lawinen zu rechnen, hieß es. Diese könnten auch exponierte Verkehrswege und Wanderwege gefährden. Der Pächter der Höttinger Alm bei Innsbruck hat vergangenen Samstag folgenden Lawinenabgang gefilmt.

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Lawinengefahr bleibt für Tage aufrecht

Die extrem ergiebige Niederschlagsperiode Ende Mai/Anfang Juni habe im Gebirge zu ergiebigem Neuschneezuwachs geführt. Schwerpunkt der Niederschläge waren die Nordalpen mit etwa 50 Zentimeter, wobei die Intensität in Richtung östliche Nordalpen, Raum Waidring/Hochfilzen/Fieberbrunn, zunahm. Inneralpin habe der Neuschneezuwachs 30 bis 50 Zentimeter betragen, in Richtung Alpenhauptkamm 15 bis 30 Zentimeter. Wegen der überdurchschnittlichen Schneehöhen bleibe die Gefahr durch Nassschneelawinen auch in den kommenden Tagen unverändert.

Äußerst außergewöhnliche Wettersituation

So viel Schnee auf den Bergen ist für die Jahreszeit sehr unüblich. Auf der Seegrube oberhalb von Innsbruck machte am Dienstag ORF Tirol Wetterexperte Erhard Berger einen Lokalaugenschein. Mitarbeiter der Hungerburgbahn mussten nämlich die bereits verstauten Lawinenwarntafeln anbringen.

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