vorwärts Tirol führt Gespräch mit ÖVP

Seit Wochenanfang führt die ÖVP Gespräche mit möglichen Koalitionspartnern. Am Donnerstag kam vorwärts-Tirol-Parteichef Hans Lindenberger alleine zum Gespräch mit der ÖVP. Vermutlich legt sich LH Günther Platter (ÖVP) noch diese Woche fest, mit wem er Koalitionsverhandlungen führt.

Vorwärts-Tirol-Chef Hans Lindenberger stellte erst kürzlich erneut klar, dass er zwar Parteigespräche, aber keine Koalitionsgespräche führen wolle. Zur Unterredung mit der ÖVP kam der Parteichef Donnerstagvormittag alleine, obwohl laut Vorstandsbeschluss in einem Verhandlungsteam auch die beiden Partei-Gründerinnen Anna Hosp und Christine Oppitz-Plörer vorgesehen waren.

Lindenbergers Soloauftritt lässt auf nichts Gutes innerhalb der vorwärts-Bewegung schließen. Damit Anna Hosp in den Landtag nachrücken kann, sollten zwei Frauen auf der Landesliste auf ihr Mandat verzichten. Hosp hatte im Bezirk Reutte das erhoffte Grundmandat nicht geschafft, was zu Streitereien um die vier Landtagssitze geführt hat.

Oppitz-Plörer soll Druck ausgeübt haben

Die Listenvierte, Andrea Krumschnabel, übte auf ihrer Homepage Kritik an Innsbrucks Bürgermeisterin und Mitbegründerin der Liste, Christine Oppitz-Plörer. Diese habe sie sehr wohl unter Druck gesetzt, auf ihr Landtagsmandat zugunsten von Anna Hosp zu verzichten. Auch Maria Zwölfer berichtete im ORF-Interview, dass auch ihr nahegelegt worden sei, auf ihr Mandat zugunsten von Anna Hosp zu verzichten - mehr dazu in Mandatsgerangel ist Zerreißprobe für vorwärts.

Koalitionsverhandlung nach Sondierungsgesprächen

Die ÖVP sprach in dieser Woche mit allen vier möglichen Koalitionsparteien. Am Samstag will Parteiobmann Günther Platter entscheiden, mit wem er nach den Sondierungsgesprächen in die Koalitionsverhandlungen geht.

Eine mögliche Koalition mit den Grünen stößt auch innerhalb der ÖVP-Bünde nicht auf Ablehnung. Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger kann sich für Schwarz-Grün sehr wohl erwärmen. „Es gibt einige Themen die uns verbinden“, so Hechenberger. Natürlich gebe es auch Schwierigkeiten in Bezug auf das Agrargmeinschaftsthema. Hier bedürfe es einer Lösung.

Wirtschaft mit leichter Tendenz zu Schwarz-Rot

Der Obmann des Wirtschaftsbunds, Jürgen Bodenseer, sowie Umhausener Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Jakob Wolf können Schwarz-Grün einiges abgewinnen. Laut einer Umfrage unter Tirols Unternehmerinnen und Unternehmern stünden die Koalitionspräferenzen derzeit halb-halb für Schwarz-Rot und Schwarz-Grün. Wobei sich die Unternehmer bei der Variante Schwarz-Rot am wenigsten Widerstand erwarten würden, so Bodenseer.

Genaues könne man noch nicht sagen. Das hänge von den Koalitionsverhandlungen ab und welche Positionen die Grünen einnehmen, wenn es etwa um Skigebietserweiterungen, den Bau von Kraftwerken oder um den Bau des Brenner-Basistunnels gehe, so der Wirtschaftsbundobmann.

Grüne wollen Regierungsverantwortung übernehmen

Die Grünen signalisieren, dass sie in die Regierung wollen. Allerdings hat dort auch die Basis ein gewichtiges Wort mitzureden. Das Verhandlungsteam der Grünen wird von einer Steuerungsgruppe begleitet. Und es solle klar sein, dass man keine Fassade für die ÖVP sei und nicht als Aufputz fungiere, so Grünen-Chefin Ingrid Felipe.

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