Tiroler steht vor Flug ins Weltall
Bei dem Camp muss sich der Einser-Maturant und amtierender Juniorenmeister im Profi-Freiklettern gegen vier weitere Kandidaten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz durchsetzen. Zu den Aufgaben gehören Schwerelosigkeitsflüge, Flug- und Fliehkraftsimulationen.
„Das ist mein Kindheitstraum“
Der Flug soll voraussichtlich im April 2014 an der Seite eines erfahrenen Piloten in einem Zwei-Mann-Shuttle vom Weltraumzentrum Cape Canaveral in Florida aus über die Bühne gehen. Bis zu 103 Kilometer hoch soll es ins All gehen, die Zeit im Weltraum selbst soll laut Aufschnaiter „ein paar Minuten“ dauern. „Jeder kleine Bub träumt davon ins All zu fliegen. Es ist auch mein Kindheitstraum“, sagte der junge Tiroler aus Jochberg bei Kitzbühel im Gespräch mit der APA. Er verbringe die letzten Tage in heimatlichen Gefilden mit Vorfreude, aber auch Nervosität. Es sei schließlich eine Chance die man „maximal einmal im Leben“ habe.
Zivildiener im Kampfjet
„Die Vorbereitung läuft auf Hochtouren. Ich will natürlich unbedingt gewinnen“, zeigte sich Aufschnaiter schon ganz auf die entscheidenden Tage vom 2. bis zum 5. Dezember fokussiert, an denen er sich im Rahmen von Schwerelosigkeitsflügen sowie Flug- und Fliehkraftsimulationen gegen seine Mitbewerber durchsetzen muss. Besonders freue er sich schon auf den Flug mit einem Kampfjet, so der 19-Jährige, der nach der Matura am Bundesoberstufenrealgymnasium im Salzburger Mittersill gerade den Zivildienst beendete.
Schirmherr Buzz Aldrin
Weitere 100 Finalisten aus aller Welt werden die Tests absolvieren. Neben dem Sieger aus dem deutschsprachigen Raum werden 22 weitere Gewinner den Weg ins All antreten. Am Abend des 5. Dezember nordamerikanischer Zeit erhalten sie schließlich aus den Händen von Weltraumlegende und Schirmherr Buzz Aldrin die begehrten Tickets.
Über eine Million „Weltraum-Hungrige“ hatten sich per Online-Spiel um die Teilnahme an dem Vorbereitungscamp in Florida beworben. Er habe die dazugehörige Werbung im Fernsehen gesehen, berichtete Aufschnaiter. Seine Schwester habe ihn dazu animiert, bei dem Gewinnspiel mitzumachen. Dies habe er dann auf facebook getan. „Plötzlich kam ein Email, in dem es hieß: ‚Glückwunsch, Sie haben eine Reise ins All gewonnen‘“, erinnerte sich der junge Tiroler. Zunächste habe er dies für ein Spam-Mail gehalten und folgerichtig im Papierkorb entsorgt. Doch als dann ein zweites, gleichlautendes Email eintraf, habe er dann doch genauer nachgesehen bzw. sei darauf aufmerksam gemacht worden, erinnerte sich der Tiroler an jenen denkwürdigen Tag im März diesen Jahres. „Es war zunächst voll der Schock“, meinte er lachend.
Für die „Zeit nach dem All“ plant der Jochberger zunächst Biologie und dann Molekularmedizin zu studieren. Doch der technikaffine Tiroler, der sich schon immer für die „astronomische Geschichte“ interessierte, kann sich durchaus auch eine Tätigkeit in diesem Bereich vorstellen. Aber zunächst freue er sich jedenfalls auf eine „coole Woche in Florida“.