Geständnis nach Brandanschlag

Nach dem Brandanschlag auf eine Pizzeria und ein Vereinslokal in Wörgl haben die Ermittler neue Details bekannt gegeben. Ein Tatverdächtiger habe gestanden, auch eine zweite Person befinde sich in Haft. Die fremdenfeindlichen Parolen seien ein Ablenkungsmanöver gewesen.

Laut Polizei dürften finanzielle Probleme das Motiv für die Tat gewesen sein. Wie berichtet wurden bei dem Anschlag vor dem Lokal zwei Brüder - ein 18-jähriger und 31-jähriger Albaner – verletzt angetroffen – mehr dazu in Explosion nach Brandanschlag.

Verdächtiger bei Explosion verletzt

Die Männer gelten inzwischen ebenso wie ein Schwager der Männer als Tatverdächtige. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die in Deutschland wohnhaften Männer vor dem Anschlag abgesprochen hatten, sagt der leitende Brandermittler Markus Hammerl: „Die Absprachen fanden in Rosenheim statt. Dort wurde an diesem Abend auch der Brandbeschleuniger an einer Tankstelle gekauft. Die Leute fuhren dann zur Pizzeria und brachen ins Lokal ein. Dann wurden etwa 15 Liter an Brandbeschleuniger verschüttet und dann von außen angezündet. Beim Anzünden kam es zu einer explosionsartigen Verpuffung, bei der einer der Männer schwerst verletzt worden ist.“

Löscharbeiten nach Explosion

ZOOM-Tirol

Der Innenraum der Pizzeria wurde ein Raub der Flammen.

Lokalbesitzer untergetaucht

Der schwer verletzte 18-Jährige liegt nach wie vor in der Klinik. Sein Bruder hat ein Geständnis abgelegt. Er und sein Schwager wurden in Tirol verhaftet. Nicht greifbar für die Ermittler ist derzeit der Lokalbetreiber, so Markus Hammerl: „Dem Lokalbetreiber war bekannt, dass die Männer in finanziellen Schwierigkeiten sind. Auch der Lokalbetreiber war in finanziellen Schwierigkeiten. Der Plan war, das Lokal niederzubrennen.“ Die weiteren Ermittlungen laufen.

Keine fremdenfeindlichen Motive

Nach der Explosion in der Pizzeria in Wörgl waren zuerst fremdenfeindliche Motive in Erwägung gezogen worden. Dass auch in dem neben der Pizzeria gelegenen, türkischen Vereinslokal in derselben Nacht ein Brand gelegt und faschistische Parolen in türkischer Sprache hinterlassen wurden, sei aber offensichtlich nur eine Ablenkungsmanöver gewesen. Kurz nach dem Brandanschlag haben daraufhin in Wörgl rund 100 vorwiegend türkischstämmige Menschen gegen Gewalt demonstriert - mehr dazu in Demo nach Brandanschlag in Wörgl