Straßen verlegt und Häuser evakuiert

Starkregen hat am Wochenende im Unterland für zahlreiche Feuerwehreinsätze gesorgt. Straßen wurden verlegt und mehrere Häuser mussten evakuiert werden, nachdem Hänge ins Rutschen geraten waren. Im Zillertal fielen Felsen auf die Straße.

Im Zillertal zwischen Aschau und Zell sind in der Nacht auf Sonntag Felsen auf die Dörferstraße gestürzt. Die Straße bleibt vorerst gesperrt. Am Montag muss der Hang oberhalb der Straße freigeräumt werden, heißt es Seitens der Landesgeologie.

Felssturz Zillertal

Petra Nittel

Die Zillertaler Dörferstraße bleibt vorerst unpassierbar

Die Lage sei am Samstag „nicht undramatisch“ gewesen, schilderte Gunther Heißel von der Landesgeologie am späten Samstagnachmittag. Heißel und zwei seiner Kollegen waren am Samstag den ganzen Tag über im Unterland unterwegs. Er selbst konnte sich bei einem Lokalaugenschein in Bruckhäusl nur knapp vor einer Mure in Sicherheit bringen, berichtete Heißel gegenüber ORF Tirol: „Man hört plötzlich ein Rauschen und Krachen ober sich, dann ist höchste Zeit, dass man eine sichere Höhe erreicht. Dann rast mit schätzungsweise 80 km/h ein Gemenge an Wasser, Erde, Steinen und Bäumen unter einem vorbei.“

Mure Bruckhäusl

Heißel

Landesgeologe Gunther Heißel konnte sich in letzter Minute vor der Mure in Sicherheit bringen.

Die Mure ging im Süden von Bruckhäusl im Nahebereich einer Wohnsiedlung ab, im Norden waren zwei Häuser von einem Hangrutsch bedroht. Die Bewohner dürfen zwar in ihren Häusern bleiben, bis auf weiteres aber die bergseitigen Zimmer nicht mehr betreten.

Auch in Niederndorferberg geriet ein steiler Hang durch die andauernden Regenfälle der letzten Stunden in Bewegung und rutschte auf eine Tischlerei, berichtete der Kufsteiner Bezirksfeuerwehrkommandant Hannes Mayr: „Es ist ein steiler Hang von der Größe eines halben Fußballfeldes, der da in Bewegung geraten ist. Wir haben das ganze Gebiet gesperrt und werden es weiter beobachten."

Hangrutsch in Niederndorferberg

Heißel

Der Hangrutsch in Niederndorferberg

Tischlerei erheblich beschädigt

Zwei Wohngebäude und die Tischlerei wurden vorsichtshalber evakuiert. Die Räumung der Gebäude bleibe vorerst bis Sonntagvormittag aufrecht. Dann sollen Geologen über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Zudem müsse ein Statiker über den Zustand der Tischlerei befinden.

Hang rutscht in Tischlerei in Niederndorferberg

Heißel

Der Hang hat sich aufs Dach der Tischlerei gelegt und im Erdgeschoß und im ersten Stock erheblichen Schaden angerichtet.

Derzeit könnten nämlich nicht alle Bereiche des Betriebsgebäudes gefahrlos besichtigt werden. Das Betriebsgebäude wurde im ersten Stock und im Erdgeschoß erheblich beschädigt.

Am Sonntag musste dann in Niederndorf die Rettenschösser Straße gesperrt, da die Fahrbahn unterspült wurde. Die Sperre dauert voraussichtlich bis Montagabend.

Straße bis Mitte der Woche gesperrt

Auch in Hopfgarten geriet ein Hang ins Rutschen und verlegte eine Straße, drei Häuser mussten am Samstag evakuiert werden. Außerdem musste die Grafenweger Straße, die Verbindung zwischen Hopfgarten und der Wildschönau, aufgrund eines Hangrutsches gesperrt werden. Die Bewohner konnten am Sonntagvormittag wieder zurück in ihre Häuser. Die Feuerwehr hat am Samstagabend noch den Hang mit Planen abgedeckt, um zu verhindern, dass weiter Wasser eindringt. Die Straße in die Wildschönau ist vermutlich bis Mitte der Woche gesperrt.

Vermurte Straße in Hopfgarten

ZOOM-Tirol

In Hopfgarten wurde die Verbindung in die Wildschönau durch Geröll, Bäume und Schlamm unterbrochen

In den Bezirken Kufstein und Kitzbühel standen seit den Morgenstunden die Feuerwehren in rund 20 Gemeinden im Einsatz. Durch den Regen kam es zu Überflutungen, Hangrutschungen und Verklausungen, berichteten die Feuerwehren. Am späten Nachmittag wurde aus Weer ein Hangrutsch gemeldet. Dort haben sich oberhalb der Straße nach Weerberg Steine aus einem Hang gelöst und sind auf die Fahrbahn gestürzt. Die Straße bleibt vorerst gesperrt, nachdem jetzt auch Bäume umzustürzen drohen, heißt es Seitens der Landesgeologie. Weerberg bleibt über Pill weiter erreichbar.

Auch in anderen Bundesländern waren die Feuerwehrleute durch den Starkregen gefordert - mehr dazu in Starkregen hält Einsatzkräfte auf Trab.