Makler: Wohnungspreise haben Limit erreicht

Die Immobilienpreise in Tirol sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Mittlerweile liegen sie auf einem Niveau, bei dem Steigerungen kaum möglich sind, heißt es in der Immobilienbranche. Die Grenzen des Finanzierbaren seien erreicht.

Vor allem in Innsbruck erreichten die Wohnungspreise in den vergangenen Jahren immer neue Rekordhöhen, mehr als 3.300 Euro pro Quadratmeter sind derzeit – im Schnitt - für Neubauwohnungen zu bezahlen. In besseren Lagen liegen die Preise noch darüber.

Nur noch geringe Preissteigerung

So stark wie in den letzten Jahren werden die Preise künftig nicht mehr steigen, prognostizierte der Immobilienmaklerverbund Remax für heuer. Die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Tirol ist zwar ungebrochen, trotzdem sieht die Remax-Prognose im Durchschnitt für Tirol nur noch Preissteigerungen von 1,5 Prozent. Nur in Ballungszentren sind größere Preissteigerungen zu erwarten.

Baustelle Wohnbau Innsbruck

ORF/Praxmarer

Wohnungsinteressenten können sich die angebotenen Neubauwohnungen oft nicht mehr leisten, auch die Banken machen nicht mehr mit

Blasenverdacht: Banken bremsen bei Kreditvergabe

Der Obmann der Tiroler Immobilientreuhänder, Robert Moll, sieht langsam ein Ende der Fahnenstange erreicht, weitere starke Verteuerungen würden schon eine „Immobilienblase“ bedeuten. Vor allem wer eine Wohnung für den Eigenbedarf sucht, kann bei den verlangten Preisen oft nicht mehr mithalten. Auch die Banken würden dann bei der Kreditvergabe auf die Bremse drücken, so Moll. Praktisch nur noch Anleger seien bereit, bei derart hohen Immobilienpreisen wie in Innsbruck zu kaufen.

Bundesentwicklung: Eher Trendumkehr

Österreichweit wird laut Remax-Maklern die Nachfrage vor allem im unteren Preissegment um 5,7 Prozent und im mittleren um 2,8 Prozent steigen, im oberen Preissegment dagegen sogar mit minus 0,5 Prozent etwas zurückgehen. „Die Preiskurve flacht ab“, sagte Anton Nenning von Remax Austria. Es gehe zwar weiter aufwärts, aber gedämpfter als 2012. „Wir haben das Jahr 2013 intern als das Zweidritteljahr bezeichnet - die Hälfte bis zwei Drittel des Wachstums von 2012, das beschreibt das Jahr 2013 ganz gut“, sagte Nenning. Die Preisentwicklung deutet im unteren Segment auf Steigerungen von 2,6 Prozent und im mittleren Preissegment auf einen Zuwachs von 2,4 Prozent hin.

Burgenland hat Plafond noch nicht erreicht

Insgesamt dürften die Immobilienpreise heuer österreichweit um 2,8 Prozent steigen, wobei die Unterschiede zwischen den Bundesländern recht beträchtlich sind. Am meisten zulegen dürfte das Burgenland (5,4 Prozent), das sei aber „eine Nachholaktion im Vergleich zum Vorjahr“, so Nenning. Stärker zulegen dürften die Preise auch in Kärnten (4,5 Prozent), in Wien und in der Steiermark (jeweils 3,9 Prozent). Keine Änderung wird in Oberösterreich erwartet, auch in Salzburg (0,9 Prozent), Tirol (1,4 Prozent), Niederösterreich (2,6 Prozent) und Vorarlberg (3,0 Prozent) wird eine eher verhaltene Preisentwicklung erwartet.