Drogen und Bargeld in Bahntunnel versteckt

Der Innsbrucker Polizei ist ein Schlag gegen die Drogenszene gelungen. Dabei konnten Drogen in erheblicher Menge sowie Bargeld sichergestellt werden. Als Versteck diente unter anderem ein Bahntunnel am Stadtrand.

Wie die Ermittler am Freitag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck bekanntgaben, wurden rund drei Kilogramm Marihuana mit einem Straßenverkaufswert von etwa 30.000 Euro aus dem Verkehr gezogen. Zudem nahmen die Beamten zwei Verdächtige aus der sogenannten „Nordafrikanerszene“ fest und stellten an die 20.000 Euro Bargeld sicher. Eine Fahndung gegen zwei weitere mutmaßliche Täter ist im Gange.

Ermittlungen lauf seit Monaten

Die Ermittlungen hatten laut Chefinspektor Georg Happ bereits im vergangenen September ihren Anfang genommen. Damals fanden die Beamten bei einer Wohnungskontrolle in Kranebitten im Innsbrucker Stadtteil Hötting 400 Gramm Haschisch und rund 6.000 Euro. Die beiden Bewohner wurden daraufhin festgenommen und auf freiem Fuß angezeigt.

Drogenfund Innsbruck, Happ und Kirchler

zeitungsfoto.at

Hunde führten Beamte in Bahntunnel

Bei weiteren Nachforschungen stießen die Ermittler schließlich auf ein Gebiet, in dem von den Verdächtigen offenbar wiederholt größere Mengen Suchtgift „gebunkert“ wurden. Durch den Einsatz von Drogenspürhunden entdeckten die Beamten zunächst ein Glas mit Kokain und Verpackungsmaterial von Marihuana. Die Tiere schlugen bei dem Einsatz aber wiederholt an und zerrten die Beamten in einen nahegelegenen Eisenbahntunnel, schilderte Happ. Dieser wurde, nachdem der Zugsverkehr eingestellt worden war, durchsucht. Dabei spürten die Suchhunde, teilweise unter den Bahnschwellen versteckt, große Mengen Suchtgift auf.

In der Nacht auf den 22. November wurden schließlich vier Verdächtige aus der „Nordafrikanerszene“ dabei beobachtet, als sie auf die Gleisanlagen stiegen. Vermutliche wollten sie Drogen bzw. Bargeld aus den Verstecken holen. Dabei wurden zwei mutmaßliche Täter festgenommen. Den anderen beiden gelang die Flucht. Nach ihnen wurde gefahndet.

Drogenfund Innsbruck, Happ und Kirchler

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Martin Kirchler und Georg Happ

Täter gingen hohes Risiko ein

„Für uns war überraschend, welch hohes Risiko die Täter eingegangen sind, um das Suchtgift zu verstecken“, sagte Stadtpolizeikommandant Martin Kirchler. Denn schließlich hätten sie sich beim Verstecken im Tunnel in große Gefahr begeben. Das zeige aber, dass sie sich in der Stadt nicht mehr sicher fühlten und auf Verstecke am Stadtrand ausweichen würden, meinte Kirchler.

Die „Nordafrikanerszene“, die in Innsbruck mit Drogen handle, umfasse derzeit rund 50 bis 60 Personen. Es gebe zwar immer ein „Auf und Ab“ bei dieser Gruppe, in letzter Zeit sei sie aber weder „sehr angewachsen“ noch habe sie sich „drastisch reduziert“, so der Stadtpolizeikommandant.