Bio-Förderungen erschwindelt

Ein „Bio“-Bauer ist am Montag am Landesgericht Innsbruck verurteilt worden, weil er statt Bio-Futter konventionelles Futter verfüttert und damit unberechtigt Bio-Förderungen erschwindelt hat. Er war wegen gewerbsmäßigem Betrugs angeklagt.

Vor Gericht erklärte der Land- und Gastwirt aus dem Oberland, dass er die elf Tonnen konventionelles Futter lediglich für mehrere Bauern seiner Region bestellt habe. Der Lkw habe das Futter auch nicht bei seinem Hof, sondern bei der Gastwirtschaft abgeladen. Dort sei es von den anderen Bauern dann gleich abgeholt worden. Die Rechnung der Futtermittel bezahlt habe er und das Geld dann von anderen Bauern zurück bekommen. Diese Version glaubte das Gericht am Montag nicht.

Bio-Bauer darf kein konventionelles Futter lagern

Der 46-jährige Angeklagte gibt auch auf mehrmalige Nachfrage der Richterin die Namen der Bauern, die das konventionelle Futter gekauft haben sollen, nicht bekannt. Diese hätten auch nichts zu befürchten gehabt, weil sie als konventionelle Bauern auch herkömmliches Futter verwenden dürfen.

Auch dass der Land- und Gastwirt vor Gericht nicht angeben will, was er verdient, lässt ihn nach Ansicht der Staatsanwältin nicht glaubwürdig erscheinen.

Für einen Biobauern ist es nach den Richtlinien des ÖPUL 2007 unzulässig, konventionelles Futter zu kaufen und zu lagern.

Bedingte Haft und Geldstrafe

Dass der „Bio“-Bauer die konventionellen Futtermittel an seinen Viehbestand dann nicht verfüttert habe, glaubt das Gericht ihm letztlich nicht. Der Landwirt hat aber sowohl die Milch als auch das Fleisch seiner Kühe als Bio - also teurer - verkauft. Das wertet das Gericht als gewerbsmäßigen Betrug.

Der Landwirt wurde zu einer zwölfmonatigen bedingten Haftstrafe und einer Geldstrafe von 14.400 Euro verurteilt. Außerdem muss er der Tirol Milch 3.500 Euro an Biozuschlag zurückerstatten. Der Angeklagte erbat sich drei Tage Bedenkzeit, das Urteil ist nicht rechtskräftig.