Ferienwohnungen kurbelten Sommertourismus an

Der Tiroler Sommertourismus verzeichnet ein Plus bei Nächtigungen und Ankünften. Zwischen Mai und September gab es 16,6 Millionen Ankünfte, das ist ein Plus von 1,9 Prozent, heißt es in einer Aussendung der Tirol Werbung. Klar feststellbar ist ein Trend zu Ferienwohnungen. Die Erträge seien aber weniger als im Jahr zuvor.

Die Ankünfte stiegen um 2,8 Prozent, somit kamen im Sommer erstmals über vier Millionen Gäste nach Tirol. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer hat sich in den vergangenen zehn Jahren um rund einen Tag verkürzt und lag diesen Sommer bei vier Tagen.

Trend zu Ferienwohnungen

„Im Sommer ist ein klarer Trend zu Ferienwohnungen - sowohl gewerblich als auch im privaten Bereich - feststellbar“, betont Harald Ultsch, Obmann der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Tirol angesichts der aktuellen Sommerergebnisse. „Fast der gesamte Zuwachs in den gewerblichen Unterkünften beruht auf den Steigerungen in den Ferienwohnungen bzw. Appartements.“

Eindeutig zählen die Ferienwohnungen zu den Gewinnern bei den Unterkünften im bisherigen Sommerverlauf. Sowohl bei den gewerblichen Ferienwohnungen (Übernachtungen + 7,6 Prozent) als auch bei den privaten Ferienwohnungen (Übernachtungen + 5,2 Prozent) konnten deutliche Gewinne verzeichnet werden. Ebenfalls positiv entwickelten sich die 2/1-Stern-Betriebe (Übernachtungen + 3,2 Prozent), die 3-Stern und 4/5-Stern Hotellerie blieb hingegen konstant.

Mehr Deutsche, Holländer - weniger Italiener, Briten

Für die Bilanz bei den Ankünften und den Übernachtungen seien vor allem deutliche Steigerungen bei den Hauptmärkten verantwortlich. Neben Deutschland (Ankünfte + 3,9 Prozent; Übernachtungen + 2,6 Prozent) kamen auch mehr Gäste aus den Niederlanden (Ankünfte + 3,6 Prozent; Übernachtungen + 1,9 Prozent), der Schweiz (Ankünfte + 6,7 Prozent; Übernachtungen + 4,0 Prozent), Dänemark (Ankünfte + 3,0 Prozent; Übernachtungen 4,4 Prozent) und Tschechien (Ankünfte + 2,5 Prozent; Übernachtungen 6,9 Prozent) im Sommer nach Tirol.

Auch der Inlandsmarkt habe sich positiv entwickelt. Mit einem Plus von 2,1 Prozent bei den Ankünften und einer Nächtigungssteigerung von 3,3 Prozent urlaubten auch in dieser Sommersaison wieder mehr Gäste aus dem Inland in Tirol.

Nächtigungsrückgänge wurden hingegen aus Italien (-2,7 Prozent), Belgien (- 4,4 Prozent), Frankreich (- 6,3 Prozent) und Großbritannien (- 9,1 Prozent) verzeichnet.

Besonders Drei-Stern-Betriebe unter Druck

Eine Herausforderung für die Branche sind laut Harald Ultsch die „Beschaffungskosten“. Diese hätten deutlich zugenommen, könnten von den Hotelbetrieben aber nicht im selben Maße weitergegeben werden. Besonders Drei-Sterne-Betriebe kämen so unter Preisdruck.

Gastronomie befürchtet hohe Umsatzrückgänge

Auch in der Gastronomie hätten die Umsätze durch Preisangleichungen in Höhe der Inflationsrate nicht gesteigert werden können. Als Grund nannte Ultsch vor allem das zurückhaltende Konsumverhalten. Der Umsatz pro Gast sinke in den Hochsaisonmonaten, während gleichzeitig die „Beschaffungskosten“ deutlich gestiegen seien. In Innsbruck rechne man beispielsweise mit fünf bis zehn Prozent Umsatzrückgang in der Gastronomie. Im Herbst sei dann „traditionell“ eine höhere Ausgabenbereitschaft festzustellen.