Journalisten demonstrierten in Innsbruck
In den Kollektivvertrag (KV), so Susann Frank vom Verhandlungsteam der Journalisten, sollen auch Online-Redakteure aufgenommen werden. Derzeit arbeiten Online-Redakteure oft mit nicht-journalistischen Dienstverträgen unter extrem schlechten Arbeitsbedingungen. Nicht ausgeschlossen seien derzeit z.B. 60-, 70-Wochenstunden.
Dabei, so Frank, sei die Arbeit von Online-Redakteuren dieselbe wie die bei einer Zeitung. „Ohne KV werden Redakteure und Redakteurinnen oft gegeneinander ausgespielt, oft die Jungen gegen die Alten. Den älteren wird gesagt, da gibt es Redakteure, die machen für wenig Geld alles.“ Wenn Online-Redakteure keinen Kollektivvertrag haben, könne man mangels Mandat nicht einschreiten.
Vertrag soll Arbeitsbedingungen regeln
Der ÖGB Tirol stellte sich am Montag hinter die Journalistinnen und Journalisten. Vorsitzender Otto Leist und GPA-djp-Regionalgeschäftsführer Harald Schweighofer forderten ein Signal zur Verhandlungsbereitschaft durch den Verband der österreichischen Zeitungen, der den Kollektivvertrag (dem ORF-Mitarbeiter nicht unterliegen) Ende September mit Wirkung zum Jahresende ausgesetzt hat.
ÖGB Tirol
Der ÖGB unterstützt die Forderung der Journalisten, dass der Kollektivvertrag auf Online-Journalisten ausgeweitet werden soll, dass die KV-Flucht in andere Dienstverträge oder durch Auslagerungen unterbunden und auch freie Mitarbeiter angestellt werden sollen. Die journalistische Tätigkeit muss durch adäquate Arbeitsbedingungen geregelt sein, so Leist, damit Qualitätsjournalismus seine Kontrollfunktion in der Demokratie erfüllen kann.
Die Tiroler Protestveranstaltung an der Annasäule im Zentrum der Landeshauptstadt, an der Redakteurinnen und Redakteure verschiedener Tageszeitungen, freie Journalisten und Online-Mitarbeiter teilnahmen, verstand sich als Solidaritätsveranstaltung zur großen Demonstration in Wien – mehr dazu unterJournalisten-Proteste gegen KV-Kündigung (wien.ORF.at, 22.10.12).