Isel wird als Natura-2000-Gebiet nominiert

Die EU-Kommission überlegt, die Isel in Osttirol zum Natura-2000-Gebiet zu ernennen. Laut Umweltdachverband habe das die EU-Kommission in einem „offiziellen Schreiben“ bestätigt. Die Bürgerbefragung zum Kraftwerk wäre damit hinfällig.

An der Isel im Osttiroler Virgental planen die Gemeinden Virgen und Prägraten ein Kraftwerk. Der Bürgerprotest dagegen kommt in einer Volksbefragung zum Ausdruck, deren Start für Sonntag vorgesehen ist – mehr dazu in Volksbefragung zu Isel-Kraftwerk.

Diese Befragung könnte obsolet sein, wenn die Isel Natura-2000-Gebiet wäre und damit unter Schutz stünde. Genau das erklärte der Umweltdachverband am Donnerstag: „In einem offiziellen Schreiben hat die Europäische Kommission nun rechtzeitig vor den Bürgerbefragungen im Virgental bestätigt, was Umweltdachverband, Alpenverein und etliche andere Organisationen und Initiativen seit Jahren behaupteten: Die Isel wird Natura 2000-Gebiet“, erklärte der ehrenamtliche Präsident des Umweltdachverbandes, Gerhard Heilingbrunner.

EU-Kommission: Nominierung scheint notwendig

In dem Schreiben, das am Mittwoch übermittelt worden sei, heiße es, dass eine endgültige Stellungnahme erst nach der vollständigen Auswertung aller Informationen vorgenommen werden könne. Die vorläufige Prüfung liefere jedoch einen deutlichen Hinweis darauf, dass das Gebiet der Isel und ihrer Zubringer nachgemeldet werden sollte, da es österreichweit eines der bedeutendsten Vorkommensgebiete des „Lebensraumtyps 3230“ darstelle.

Im Hinblick auf den geplanten Kraftwerksbau erklärte Peter Haßlacher, Leiter der Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des Österreichischen Alpenvereins, „dass die finanzielle Verantwortung für Planungen bei jenen Köpfen liegt, die fahrlässig auf die falschen Pferde gesetzt und rechtliche Tatsachen mutwillig verleugnet haben. Die Stromexportmaschinen sind damit perdu“, so Haßlacher in der Aussendung des Dachverbandes.

Bürgermeister gegen Schutzgebiet

Nicht erfreut über eine Nominierung der Isel für ein Natura-2000 Schutzgebiet zeigen sich am Donnerstag die Bürgermeister Dietmar Ruggenthaler (Virgen) und Anton Steiner (Prägraten). „Eine solche Nominierung gefährdet die weitere Entwicklung unseres Tales, da maßgebliche Zukunftsprojekte nicht mehr realisiert werden können“, so Ruggenthaler.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Naturschutz dürfe die Entwicklung des Standortes für die nächsten Generationen nicht in Gefahr bringen. Der Bürgerbefragung über das Wasserkraftprojekt an der Oberen Isel am 17. Juni komme daher besondere Bedeutung zu. Wer gegen das Natura 2000-Gebiet ist, gehe am 17. Juni zur Befragung und stimmt mit Ja, geben sich die Bürgermeister kämpferisch.

Link: