Innsbruck: „Ampel“ immer wahrscheinlicher

In Innsbruck rückt eine „Ampelregierung“ in Reichweite. Am Montag standen letzte Gespräche zwischen „Für Innsbruck“, SPÖ und Grünen an. Am Abend folgen weitere Sitzungen. Die ÖVP könnte trotz relativer Mehrheit auf der Oppositionsbank landen.

Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) hatte VP-Spitzenkandidat Christoph Platzgummer mit dessen Forderung nach einer Erhöhung der Stadtsenatsmitglieder auf neun ebenso abblitzen lassen wie mit dem Wunsch nach Übernahme der Funktion des Vizebürgermeisters. Am Freitag hatte es dennoch ein Treffen mit der Bürgermeisterin gegeben - mehr dazu in Innsbruck: FI redet nun doch mit ÖVP.

Die SPÖ war in die Regierungsgespräche von Beginn an eingebunden. Nach der Schlappe bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl gab es aber Stimmen, die eine Erneuerung in der Opposition fordern - mehr dazu in Gschwentner ruft zu Gelassenheit auf.

Termin für Konstituierung schon fix

Am Dienstag könnte die neue Koalitionsregierung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Für Mittwoch wurde die konstituierende Gemeinderatssitzung bereits einberufen.

Christine Oppitz-Plörer und Christoph Platzgummer

ORF

Christine Oppitz-Plörer und Christoph Platzgummer

„Historischer“ Konflikt

Die Auseinandersetzungen zwischen Oppitz-Plörer und Platzgummer reichen noch in die Ära der mittlerweile verstorbenen früheren Innsbrucker Stadtchefin Hilde Zach zurück und fanden im Wahlkampf einen weiteren Höhepunkt. VP-Landesparteichef und Landeshauptmann Günther Platter hatte gleich nach der Gemeinderatswahl Oppitz-Plörer „vorgeschlagen“, doch eine Koalition mit der ÖVP zu bilden. Oppitz-Plörer reagierte darauf mit einer heftigen Attacke auf Platter, der Platzgummer nach dessen Ausscheiden aus der Stadtpolitik ins Landhaus für „Zukunftsfragen“ geholt hatte.

Steixner empfielt ÖVP Opposition

Seit den Parteiengesprächen in der vergangenen Woche steht fest, dass FI und die Grünen die beiden Stellvertreterfunktionen des Bürgermeisteramtes für sich beanspruchen. Platter selbst wollte dies am Montag auf Anfrage der APA nicht kommentieren. Bauernbundchef, LHStv. Anton Steixner sprach in der Montagausgabe der „Tiroler Tageszeitung“ hingegen von einer „Provokation“, der ÖVP nicht den Vizebürgermeister anzubieten. Dies widerspreche dem Wählerwillen. Ohne Vizebürgermeister müsse sich die VP ernsthaft überlegen, in Innsbruck in Opposition zu gehen, meinte Steixner.

Weder Bürgermeisterin Oppitz-Plörer, noch Platzgummer waren am Montag für Stellungnahmen vorerst zu erreichen. Die Parteigremien aller vier betroffenen Parteien waren für den Abend einberufen worden, um die endgültige Weichenstellung für eine neue Stadtführung zu legen.

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