Aktionen gegen Zweitwohnsitze

In manchen Gemeinden im Gadertal gibt es mehr Zweitwohnungen als ständig bewohnte Wohnungen. Die Tendenz steigt und ruft jetzt verschiedene Vereine auf den Plan, um den Ausverkauf der Heimat zu stoppen.

Für immer mehr reiche Italiener aus den großen Städten wie Mailand oder Rom ist der Ferienwohnsitz im Pustertal oder im Gadertal ein Muss. Die Zweitwohnung steht dann die meiste Zeit im Jahr leer, ist aber am Wohnungsmarkt nicht verfügbar.

Tony Tschenett

ORF

Tony Tschenett

Junge Leute wandern aus

Das führt bei der Einheimischen Bevölkerung zu verschiedenen sozialen Umwälzungen, warnt Tony Tschenett, Chef des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes. Die Zweitwohnungen würden von Gästen nur während der Ferienzeit bewohnt. Teilweise komme es zu Schwierigkeiten in der Dorfgemeinschaft, das soziale Netz sei nicht mehr hier und jüngere Leute würden ins Ausland gehen, weil die Preise unerschwinglich seien.

Höhere Steuern für Zweitwohnsitze gefordert

Auch der Heimatpflegeverband und die Schützen aus dem Bezirk Pustertal schließen sich der Forderung an die Politik an, durch eine Überarbeitung des Raumordnungsgesetzes dem Ausverkauf der Heimat einen Riegel vorzuschieben.

Mit Plakaten soll auf einen Ausverkauf der Heimat aufmerksam gemacht werden und die Politik wachgerüttelt werden. Der Appell richtet sich an die Gemeinden und an das Land Südtirol. Leer stehende Ferienwohnsitze sollen stärker besteuert werden. Am liebsten wäre den Heimatpflegern, alles bliebe in Südtiroler Hand.