Ein Toter nach Lawinenabgang

In Tirol gab es am Dienstag mehrere Lawinenabgänge. In Navis kam ein einheimischer Skitourengeher ums Leben. Im Defereggental wurde ein Verschütteter gerettet. Wie durch ein Wunder überlebten zwei Skifahrer eine Lawine auf der Nordkette.

Tödlich endete am Dienstag ein Lawinenabgang in Navis: Bei dem Lawinenopfer handelt es sich um einen 68-Jährigen aus Navis. Der Mann war allein auf die Tarntaler Köpfe unterwegs. Bei der steilen Rinne etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels schnallte er laut Polizei seine Skier ab und ging zu Fuß weiter. In dieser Rinne brach das Schneebrett ab und riss den Mann etwa 250 Meter in die Tiefe. Andere Tourengeher von einem gegenüberliegenden Gipfel beobachteten das Lawinenunglück und schlugen Alarm. Für den 68-jährigen Naviser kam jede Hilfe zu spät. Er konnte nur noch tot geborgen werden. Die Leiche des Mannes wurde mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen.

Lawine Navis, Hubschrauber am Unglücksort

Zoomtirol

Das Schneebrett riss den Tourengeher 250 Meter in die Tiefe. Ein Hubschrauber ist am Unglücksort.

Lawine erfasste vier Tourengeher

Ein weiterer Lawinenabgang ereignete sich um etwa 13.00 Uhr im Defereggental im Bereich der 3052 Meter hohen Törlspitze. Eine neunköpfige, gut ausgerüstete deutsche Tourengruppe aus Bayreuth wurde während einer Pause von der Lawine überrascht. Drei Menschen wurden teilweise verschüttet, eine Person ganz. Der in 1,5 Meter Tiefe Verschüttete hatte aber eine Atemhöhle und konnte von den Gefährten nach zehn Minuten geborgen werden. Der offensichtlich Unverletzte wurde zur Kontrolle in das Krankenhaus Lienz geflogen.

Höhle eines Lawinenverschütteten

Brunner Images

Aus diesem Loch konnte der Verschüttete lebend geborgen werden

Wie durch ein Wunder überlebt

Auch auf der Nordkette in Innsbruck überlebten zwei Einheimische einen Lawinenabgang. Sie wollten von der Hafelekarspitze abfahren, von dort Richtung Mandlscharte aufsteigen und in weiterer Folge über die Arzler Scharte abfahren. Im Anstieg zur Mandlscharte wählten die beiden die Spuranlage direkt in der Nordflanke der Gleirschspitze. Dieser Linie folgten sie bis direkt in die Mandlscharte. Ca. 70 Meter unterhalb der Scharte löste sich ein etwa 60 Meter breites Schneebrett, welches beide 200 Meter mit riss.

Lawine Nordkette

Polizei

Diesen Lawinenabgang auf der Nordkette überlebten beide Skifahrer.

Die Frau wurde vollständig erfasst und mitgerissen. Nur eine Hand und ein Teil des Gesichts ragten aus den Schneemassen. Ihr Begleiter wurde zwar mitgerissen, konnte aber an der Oberfläche bleiben.

Die Frau erlitt eine Knieeverletzung. Ihr Begleiter blieb unverletzt.

Gefahr teilweise noch „erheblich“

Der Tiroler Lawinenwarndienst hatte am Dienstagmorgen die Lawinengefahrenstufen „erheblich“ (3) und „mäßig“ (2) ausgegeben. Die Hauptgefahr gehe von älteren Triebschneeansammlungen in steilen Hängen, die von Südwest über Nord bis Südost gerichtet seien, aus - mehr dazu im Lawinenlagebericht des Landes Tirol.