Osttiroler kämpfen um Bezirksleitstelle

Die Folgen des neuen Tiroler Rettungsgesetzes sorgen einmal mehr für einen politischen Schlagabtausch. Osttiroler Abgeordnete kritisieren das Aus für die Bezirksleitstelle. Die Opposition wirft ihnen vor, unglaubwürdig zu sein.

Im Disput geht es um das Ende der eigenständigen Rot Kreuz Leitstelle in Osttirol. Künftig werden dortige Rettungseinsätze von der Leitstelle Tirol in Innsbruck zentral koordiniert.

Stichtag 27. April

Noch bis zum 27. April koordiniert die Rot Kreuz Bezirksleitstelle die Rettungseinsätze in Osttirol, dann übernimmt die Leitstelle in Innsbruck diese Aufgabe.

Heftige Kritik an diesen Folgen haben in den letzten Tagen die Bürgermeister und Abgeordneten Gerald Hauser (FPÖ) und Andreas Köll (ÖVP) sowie Elisabeth Blanik (SPÖ) formuliert. Vom Kampf für den Erhalt der Bezirksleitstelle war die Rede und davon, dass durch Zentralisierung der Verlust von Arbeitsplätzen in Osttirol drohe.

FPÖ-Chef Hauser hat im Landtag gegen das umstrittene neue Rettungsgesetz gestimmt, Köll und Blanik waren dafür. Ihnen wirft der grüne Abgeordnete Gebi Mair Unglaubwürdigkeit vor und lädt sie ein, das Rettungsgesetz gemeinsam zu ändern.

Ernst: Folgen waren für alle klar

Bernhard Ernst, Klubchef der Liste Fritz, wirft den Regierungsparteien wörtlich vor, die Osttiroler „für dumm zu verkaufen“: „Mit dem Beschluss des Rettungsgesetzes war es allen abgeordneten klar, dass die Bezirksleitstellen geschlossen werden. Wir haben damals dagegen gestimmt. Jetzt im Nachhinein so zu tun, dass man jetzt ein Problem hat und dafür kämpft, dass die Leitstelle erhalten bleibe, ist einfach absurd.“

Köll: Abgesetzte Arbeitsplätze sind möglich

Der Bürgermeister von Matrei, Andreas Köll (ÖVP), dessen Partei beim neuen Rettungsgesetz federführend war, sagt zur Kritik der Opposition, dass er den Vorwurf nicht nachvollziehen könne: „Ich habe dieses Rettungsgesetz mit beschlossen. Das schließt aber nicht aus, dass es in Osttirol nicht auch abgesetzte Arbeitsplätze für die Ausfalls- und Rückfallsebenen geben kann. Die sind auch in einem Vertrag zwischen Land Tirol und Landesverband des Österreichischen Roten Kreuzes festgelegt.“

Ausfalls- und Rückfallsebene heißt, dass die Bezirksleitstelle des Roten Kreuzes einspringt, wenn eine Alarmierung über die Leitstelle Tirol nicht funktioniert. Dies sei auch schon vorgekommen, so Köll. Er verweist auf noch ausständige Gespräche in Sachen Leitstelle Osttirol mit den zuständigen ÖVP-Landesräten Steixner und Tilg.

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