DNA-Spur bei Mordfall nach 14 Jahren

Der Mord an einer jungen Grazerin vor fast 14 Jahren in Südtirol könnte neu aufgerollt werden. Gerichtsmedizinern der Universität Innsbruck gelang es, DNA-Spuren eines Mannes auf der Kleidung des Mordopfers auszuwerten.

Im Jahr 1998 wurde die Leiche der damals 18-jährigen Ulrike Reistenhofer am Ufer der Rienz im Pustertal gefunden. Sie war mit einem großen Stein erschlagen worden. Der Fall konnte bisher nicht gelöst werden. Die DNA-Spuren geben Hoffnung auf neue Erkenntnisse.

Hoffen auf Ergebnis in EU-Datenbank

Während der schwere Stein, mit dem Ulrike Reistenhofer erschlagen wurde, keine verwertbaren Spuren aufwies, hatten die Ermittler auf der Kleidung der 18-Jährigen Hautfetzen sichergestellt. Diese waren zwar von den Spurensicherern untersucht worden. Mit den damaligen Methoden konnte aus den Partikeln aber kein brauchbarer DNA-Code isoliert werden.

Ob die nun isolierte Spur jene des Mörders ist, stand zunächst nicht fest. Die Hautpartikel könnten auch von einem Mann stammen, der Ulrike Reistenhofer Stunden vor ihrem Tod - auch aus ganz harmlosen Gründen - berührt und dabei einen Abrieb hinterlassen hat.

Ausgeschlossen werden konnten bis jetzt jene sechs Personen, die die Ermittler ursprünglich im Verdacht hatten, ebenso wie einschlägige Straftäter in Italien und Österreich. Entsprechende Abgleiche mit den Verbrecherkarteien ergaben keine Übereinstimmung. Die Ermittler hoffen nun auf Ergebnisse mit Hilfe einer EU-weiten elektronischen Gendatenbank.

Ungelöster Fall seit 14 Jahren

2001 hatte die Staatsanwaltschaft den Fall als ungelöst zu den Akten gelegt. 2004 wurden die Erhebungen wieder aufgenommen, um zu klären, ob ein deutscher Lkw-Fahrer als Mörder infrage komme. Doch die Daten aus den Lkw-Fahrtenschreibern entlasteten den Mann. Die Erhebungen im Fall Reistenhofer wurden wieder auf Eis gelegt.