Stromausfälle prägten das Wochenende

In Tirol kam es am Wochenende durch umgestürzte Bäume immer wieder zu Stromausfällen. Sonntagmittag waren in Tirol zumindest 7.200 Haushalte betroffen, kurzfristig auch die Kitzbüheler Bergbahnen.

Die TIWAG-Netz meldete Sonntagmittag, dass etwa 7.200 Haushalten in Tirol ohne Strom sind. Der Schwerpunkt hat sich im Laufe der Nacht vom Oberland ins Unterland verlagert, so war etwa der Raum Kirchberg in Tirol am Sonntagmorgen besonders betroffen. Auch bei den Kitzbüheler Bergbahnen fiel für etwa eine viertel Stunde der Strom aus.

Auch 110- und 220 kV-Leitungen betroffen

Am Sonntagabend meldete die TIWAG-Netz, dass die bekannten neuralgischen Stellen immer wieder durch Baumstürze beeinträchtigt seien. Gegen 16 Uhren kam es auch zu Baumstürzen, die im 110- und 220 kV-Netz zu Leitungsausfällen geführt haben. Gegen 17 Uhr waren immer noch 1.400 Haushalte ohne Strom. Betroffen Gemeinden sind Arzl im Pitztal, Hopfgarten im Brixental, Karrösten, Kaunertal, Kirchberg in Tirol, Kitzbühel, Leutasch, Pfunds, Reith bei Kitzbühel und Tösens.

Boden nicht durchgefroren

Viele Bäume halten dem Druck, der durch das Gewicht des vielen Schnees entsteht, nicht mehr Stand und stürzen um. Die Folge sind gesperrte Straßen, Bahnlinien und defekte Stromleitungen.

Mitarbeiter der Tiwag-Netz sind wegen Bäumen, die auf Stromleitungen gestürzt sind, im Dauereinsatz. Sie müssen immer wieder umgestürzte Bäume aus den Leitungen schneiden. „Die Bodenbeschaffenheit ist heuer sehr schlecht“, erklärt Klaus Schüller von der Tiwag-Netz. Durch den ungewöhnlich milden Herbst, ist der Boden nicht gefroren. Dadurch haben die Wurzeln weniger Halt im Boden und die Bäume kippen. „Gerade in Hanglagen gibt es eine derartige Schubwirkung auf die Wurzeln, dass die Bäume kippen,“ sagt Schüller weiter. Es gebe neuralgische Stellen, die immer wieder von Stromausfällen betroffen sind. Er meint damit Gnadenwald, Landeck, Prutz und Bereiche des Ötztals.

Arbeit ist sehr gefährlich

Für die Mitarbeiter ist das eine gefährliche Arbeit. Vor allem wenn in der Finsternis gearbeitet werden müsse oder man, so wie derzeit, nicht zu allen betroffenen Stellen mit Gerät hinkomme. Wie gefährlich die Situation ist, zeigt auch ein Vorfall in Jenbach: Als Feuerwehrleute umgekippte Bäume von einer Straße räumen wollten, stürzte neuerlich ein Baum um und traf beinahe die Rettungskräfte und einen Autofahrer.

Züge können nicht fahren

Die Bahnstrecke von Wörgl nach Saalfelden bleibt noch bis Montagmittag gesperrt, nachdem Bäume mehrfach die Oberleitung beschädigten. Im Oberland wurde der Zugverkehr zwischen Imst und dem Arlberg ebenfalls wegen umgestürzter Bäume eingestellt.

Brand durch gerissene Leitung in Imst

Im Imst geriet durch eine gerissene Stromleitung eine Lagerhalle in Brand, der Brand konnte durch die Feuerwehr aber rasch gelöscht werden. Durch die abgerissene Stromleitung platzte auch ein Reifen eines abgestellten Lkw. Offenbar hatte der Strom der auf den Lkw gefallenen Leitung den Reifen zum Platzen gebracht.