Lawinenabgänge überlebt

Die Lawinengefahr ist nach den Neuschneemengen in Tirol am Samstagnachmittag erheblich bis groß. Die Einsatzkräfte mussten Studierende nach einem Lawinenabgang in der Axamer Lizum mit dem Hubschrauber ausfliegen. In Osttirol überlebte ein 18-jähriger Einheimischer einen Lawinenabgang.

Riesenglück hatten drei Studierende am Samstag bei einem Lawinenabgang im freien Skiraum der Axamer Lizum südwestlich von Innsbruck.

Mit Hubschrauber nach Lawinenabgang ausgeflogen

Die drei Studierenden haben zwar am Laptop gesehen, dass Lawinenwarnstufe vier ist. Sie gaben gegenüber der Polizei an, dass sie diese Information nicht deuten konnten.

Ein Student aus Argentinien wurde 400 Meter von der Lawine mitgerissen, auch sein Kollege aus Salzburg wurde bis zu 100 Meter mitgerissen. Beide konnten sich selbst aus der Lawine befreien und sie blieben - wie durch ein Wunder - unverletzt. Die dritte Studentin - sie kommt aus Ungarn - wurde von der Lawine nicht erfasst. Sie setzte den Notruf ab.

Der Hang vom Hoadlsattel Richtung Kemater Alm gilt prinzipiell als lawinengefährlich. Unter den derzeitigen Umständen würden nicht einmal sehr erfahrene Skifahrer in den Hang einfahren. Auch die Bergretter taten das aufgrund der hohen Lawinengefahr nicht. Die drei Studierenden wurden mittels Tau geborgen.

Kals: 20 Minuten unter Lawine

Riesiges Glück hatte ein junger Skifahrer aus Osttirol bei einem Lawinenabgang in Kals am Großglockner am Samstagnachmittag. Der 18-Jährige war mit drei Freunden im Skigebiet Großglockner Ressort unterwegs. Obwohl die jungen Einheimischen von der hohen Lawinengefahr wussten und keiner die passende Notfallausrüstung dabei hatte, fuhren sie laut Polizei in den ungesicherten Skiraum ein. Dort löste der 18-Jährige ein Schneebrett aus. Er wurde über steiles Gelände mitgerissen und komplett verschüttet. Nach 20 Minuten konnte er von den Bergrettern geortet und ausgegraben werden. Der 18-Jährige erlitt nach ersten Informationen keine Verletzungen. Er wurde zur Beobachtung ins Krankenhaus Lienz gebracht.

Glimpflicher Abgang in Telfes

Ein Innsbrucker und ein Deutscher haben am Freitagnachmittag einen Lawinenabgang bei Telfes im Stubaital glimpflich überstanden. Beide wurden von der Lawine mitgerissen, beide konnten sich selbst aus den Schneemassen befreien.

Der 33-jährige Deutsche war im freien Skiraum im Bereich der Schlick abgefahren, als er einen Ski verlor. Als er den Ski suchte, fuhren oberhalb von ihm ein 24-jähriger und ein 26-jähriger ab, dabei löste der 24-Jährige ein Schneebrett aus, von dem der Deutsche darunter mitgerissen wurde.

Der Deutsche wurde bis zum Rumpf verschüttet und konnte sich selber befreien. Auch der 24-Jährige wurde von der Lawine mitgerissen. Er hatte einen Airbag-Rucksack dabei, den er auslöste. Der 24-jährige Innsbrucker konnte sich ebenfalls selber aus der Lawine befreien. Beide überstanden den Lawinenabgang unverletzt.