Märk wird Rektor der Uni Innsbruck

Tilmann Märk wurde Dienstagnachmittag vom Universitätsrat einstimmig zum neuen Rektor der Leopold Franzens Universität gewählt. Neben dem interimistischen Leiter der LFU Innsbruck haben sich noch zwei weitere Kandidaten beworben.

Die Vorsitzenden des Universitätsrates und des Universitätssenates tagten ab 14 Uhr. Zur Wahl standen jene drei Kandidaten, die nach dem großen öffentlichen Hearing am 22. November und weiteren Einzelgesprächen in die engere Auswahl genommen wurden: Toni Bernhard, gebürtiger Südtiroler aus Meran. Der Literaturwissenschaftler ist derzeit an mehreren Universitäten in Berlin tätig; der Physikprofessor Dieter Jaksch, gebürtiger Tiroler und derzeit an der Universität in Oxford beschäftigt. Und der geschäftsführende Rektor der Uni Innsbruck, Tilmann Märk. Mehr dazu in Hearing der drei Rektors-Anwärter .

Seit der Ernennung des früheren Rektors Karlheinz Töchterle (V) zum Wissenschaftsminister leitete Märk die Geschäfte. Er wird jetzt für vier Jahre bestellt und sprach in einer ersten Reaktion von einem „überwältigenden Moment“.

Vielfältige Herausforderungen

Den neuen Rektor und sein Team erwarten mehrere Herausforderungen: Die Finanzierung der Universitäten über 2012 hinaus ist weiterhin unklar und Verhandlungen mit dem Ministerium stehen an, außerdem gilt es, sich der möglichen Wiedervereinigung der Universität Innsbruck und der Medizinischen Universität Innsbruck zu stellen.

Ein großer Punkt auf Tilmann Märks Liste ist neben der Sicherstellung der Finanzierung auch die Re-Adjustierung der neuen Bologna-Studienstruktur. „Ziel ist, die Spitzenposition der Universität Innsbruck österreichweit und international zu halten und auszubauen“, sagte der neue Rektor nach seiner Wahl gegenüber dem Uni-Pressedienst.

Zur Person:

Nach der Matura in Innsbruck studierte Märk Physik an der Universität Innsbruck. Sein Doktorat in Experimentalphysik erlangte er 1968, die Habilitation folgte 1976. Nach einer wissenschaftlichen Karriere im In- und Ausland und seiner Zeit als Vorstand des Instituts für Ionenphysik von 1993 bis 2005 wurde Märk 2003 zuerst unter Rektor Manfried Gantner Vizerektor für Forschung. Ab dem Jahr 2007 fungierte er als rechte Hand des früheren Rektors und jetzigen Wissenschaftsministers Karlheinz Töchterle. Seit Töchterles Angelobung im April 2011 leitete Märk die Universität Innsbruck geschäftsführend.

Reaktionen:

Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle gratulierte dem neuen Rektor. "Ich kenne und schätze Tilmann Märk aus langjähriger engster Zusammenarbeit und bin überzeugt, dass er die Universität Innsbruck auf ihrem erfolgreich eingeschlagenen Weg weiterentwickeln wird.“ Märk sei ein Garant, dass der an der Universität Innsbruck gelebte Weg des Dialogs mit den Studierenden und Lehrenden weitergeführt werde. Außerdem habe Märk bereits als Vizerektor für Forschung ein besonders günstiges Klima für exzellente Forschung, für die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und im Einwerben von Drittmitteln geschaffen.

Landeshauptmann Günther Platter (V) würdigte Märks Leistung als bisheriger Vize- und Interimsrektor. Seine Bestellung stehe für Kontinuität. „Märk ist auch ein Befürworter einer besseren Zusammenarbeit mit der Medizinischen Universität Innsbruck. Eine Wieder-Zusammenlegung der beiden Universitäten ist und bleibt mein erklärtes Ziel.“

Für ÖH „Vertreter der Uni-Demokratie“

Die Österreichische Hochschülerschaft begrüßte Märks Wahl. „Seine Intention, die Lehre und die Studierenden in den Mittelpunkt der Alma Mater zu stellen, hat uns ebenso überzeugt wie seine Bereitschaft Gespräche mit der ÖH zu führen und diese in seinen Plänen zu berücksichtigen", erklärte Innsbrucks ÖH-Vorsitzender Benjamin Rohrer (AG).

„Wir erwarten uns daher, dass der neue Rektor diese Versprechen einhält und sich tatkräftig gegen die Wiedereinführung von Studienbeiträgen an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zur Wehr setzt“, hieß es in der Stellungnahme weiter. Man sehe Märk als Vertreter der allgemeinen Hochschuldemokratie, da es ihm ein Anliegen sei, die verschiedenen Gremien in den Entwicklungsprozess der Universität Innsbruck einzubeziehen, so der ÖH-Vorsitzende.

Für SPÖ „Garant für Qualität“

„Märk ist eine gute Wahl für den Wissenschaftsstandort Innsbruck und ein Garant für die Beibehaltung der hohen Qualität der Universität“, erklärte Landtagsvizepräsidentin Gabi Schiessling (S). Sie kenne Märk als „besonnenen, menschlichen und pragmatischen Menschen und ausgezeichneten Akademiker, der den wissenschaftlichen Betrieb bestens kennt und dessen stabile Entwicklung entwickeln fortsetzen wird“.