Kinderklinik beschäftigte Landtag

Während TILAK- und Unispitzen am Mittwochvormittag die Presse über geplante Akutmaßnahmen an der Kinderklinik informierte, debattierte auch der Tiroler Landtag über diesbezügliche Reformen. Die Forderungen waren naturgemäß unterschiedlich.

Kinderklinik war Thema im Landtag

Auch im Landtag wurde am Mittwoch über die Situation an der Kinderklinik debattiert. Der für Gesundheit zuständige Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) sagte, dass die Kinderklinik entgegen anderen Aussagen gut aufgestellt sei. Auf 105 Betten kämen 74 Ärzte. Das sei genug, sei dem Gesundheitslandesrat von der Tilak und der medizinischen Universität bestätigt worden. Die Schwachstellen seien in der Organistation zu finden, es gebe zu viele Departments innerhalb der Kinderklinik, das gehöre abgeschafft, so Tilg.

Grüne: Für schnelle Umstrukturierung

Auf Anfrage der Grünen, wann die Umstrukturierung an der Kinderklinik auf Schiene sein müsse - die Umstrukturierung wurde von der Med Uni ja noch nicht abgesegnet - sagte Landesrat Tilg: „Für mich ist klar, dass im Dezember 2011 die neuen Strukturen verabschiedet sein müssen, um so schnell wie möglich den Plan umzusetzen.“

Bürgerforum: Land muss Verantwortung übernehmen

Fritz Dinkhauser vom Bürgerforum wollte wissen, warum der Gesundheitslandesrat und damit das Land bis heute noch nicht die politische Verantwortung für die Vorfälle an der Klinik übernommen habe. Es gebe an der HNO-Klinik einen Patienten, der 18 Mal operiert worden sei. Die Klinik schaue aus wie ein Christbaum, der „zerrupft und zerfleddert“ sei, so Dinkhauser.

Darauf reagierte der Gesundheitslandesrat empört. Es sei eine Unverfrorenheit, die Arbeit des Personals an der Klinik auszurichten, und dem Personal zu unterstellen, „dass sie Pfeifen sind“, antwortete Tilg im Wortlaut. 80.000 Kinder würden jedes Jahr an der Kinderklinik sehr gut behandelt, das dürfe nicht außer acht gelassen werden, so Tilg.

FPÖ fordert mehr Personal

FPÖ-Klubobmann Gerald Hauser wollte wissen, was das Land unternehme, um die 70.000 Überstunden im Jahr an der Klinik abzubauen. Das Personal gehe permanent bis an die Grenzen, Ärzte müssten am Wochenende bis zu 48 Stunden Dienst machen. Dazu sagte Landesrat Bernhard Tilg: „Die Tilak also das Land, besetzt jährlich 50 bis 60 Planstellen nach, aber der Bund nicht. Die FPÖ möge sich an die Med Uni in dieser Frage wenden.“

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