Sendungshinweise
Die ORF Tirol Sommergespräche 2022 am 18. und 25. Juli sowie am 1., 8. 16. und 22. August in „Tirol heute“, 19.00 Uhr, ORF2
Die ÖVP im Sommergespräch
Der Tiroler ÖVP-Obmann Anton Mattle hat im ORF Tirol Sommergespräch den Führungsanspruch seiner Partei bekräftigt. Trotz der prognostzierten Verluste bei der Landtagswahl am 25. September ging Mattle davon aus, dass es keine Regierungskonstellation ohne die ÖVP in Tirol geben werde – mehr dazu in Mattle: „Bin nächster Landeshauptmann“.
In der Sonderdividende der Landesstromgesellschaft zur Bekämpfung der Teuerung sah Mattle keinen indirekten Wahlkampf mit TIWAG-Geldern. Es sei Zufall, dass die hohe Inflation und die Wahlen in Tirol zusammenfallen. Die TIWAG gehöre den Tirolerinnen und Tirolern. Es sei selbstverständlich, dass das Geld deshalb hergenommen werde, um die Bevölkerung zu unterstützen.
Die SPÖ im ORF Tirol Sommergespräch
SPÖ-Chef Georg Dornauer hat sich im ORF Tirol Sommergespräch beim Thema Energie für einen Ausbau der Wasserkraft ausgesprochen. Klar äußerte er auch den Wunsch, künftig mitregieren zu wollen. Dornauer ritt weit weniger Attacken gegen die ÖVP, als die anderen Parteiobleute in den vorangegangenen Sommergesprächen – mehr dazu in Dornauer bekräftigt Regierungswillen.
Dass Georg Dornauer nach der nächsten Landtagswahl gerne Regierungsverantwortung übernehmen würde, hat sich in den letzten Monaten immer wieder gezeigt und hat er selbst auch im ORF Tirol Sommergespräch erneut bestätigt. „Ja, ich möchte gestalten, weil nur mit einer starken Sozialdemokratie die Probleme unserer Zeit so gelöst werden können, dass niemand zurückbleibt.“
Die FPÖ im ORF Tirol Sommergespräch
Neben erwartungsgemäßen Themen wie Asyl und Migration setzt die FPÖ im Wahlkampf auch auf Transitkritik und Klimaschutz. FPÖ-Obmann Markus Abwerzger erhofft sich bei der Landtagswahl im September einen Stimmenzuwachs. Dass die ÖVP auch in der nächsten Landesregierung vertreten sein wird, sieht Abwerzger im ORF Tirol Sommergespräch nicht in Stein gemeißelt – mehr dazu in FPÖ sieht LH-Sessel noch nicht fix vergeben.
Es sei nicht „gottgegeben“, dass die ÖVP Teil der nächsten Landesregierung sein wird, so FPÖ-Obmann Markus Abwerzger im ORF Tirol Sommergespräch mit Chefredakteur Georg Laich. Nach den derzeitigen Umfragen sei so einiges möglich, es gebe bereits Mehrheiten ohne die ÖVP. Auch Abwerzger zeigte sich der Regierungsverantwortung nicht abgeneigt (Zitat: „Wir können regieren, müssen aber nicht“), dazu müsse sich allerdings vorher das System ändern, so der FPÖ-Chef und meinte damit „das System ÖVP“.
Die Grünen im ORF Tirol Sommergespräch
Die Tiroler Grünen treten bei der Landtagswahl am 25. September mit Gebi Mair als neuem Spitzenkandiaten an. Als Juniorpartner in der Landesregierung sind die Grünen immer wieder mit der Kritik konfrontiert, die ÖVP-Politik mitzutragen. Mair geht im Wahlkampf deshalb durchaus auf Konfrontationskurs mit dem aktuellen Koalitionspartner – mehr dazu in Grüne: „Die ÖVP ist wie ein Nilpferd“. Die ÖVP habe bei Klimapolitik und Energiewende auch vieles blockiert, so Mair – etwa beim Ausbau von Windkraft und Photovoltaik.
Mair hat bislang Regierungsfähigkeit und Regierungsbereitschaft der Grünen signalisiert. Für die Grünen müsse es aber darum gehen, den Kampf gegen die Klimakrise und derzeit auch gegen die „leeren Geldtaschen“ der Menschen als historische Aufgabe umzusetzen, egal ob in Opposition oder in der Landesregerierung. Die Abkehr von fossilen Energieträgern sei der Weg aus der Abhängigkeit von Russland sowie aus hohen Energie- und Lebenskosten, so der Lösungsansatz des grünen Klubobmanns im Sommergespräch mit ORF-Tirol-Chefredakteur Georg Laich.
Die Liste Fritz im Sommergespräch
Die Liste Fritz will bei der kommenden Landtagswahl Stimmen, Prozente und Mandante zulegen. in konkreteres Wahlziel wollte Spitzenkandidatin Andrea Haselwanter-Schneider im ORF Tirol Sommergespräch nicht nennen. Sei sparte nicht mit Kritik an der Regierung, gerade in der Pflege und bei den Teuerungen müsste viel mehr passieren – mehr dazu in Liste Fritz: „Ich bin die Sozialfighterin“.
Die Aussage der ÖVP und NEOS, dass der Staat nicht alles abdecken könne, teilte Haselwanter-Schneider nicht. In der Pandemie habe es geheißen „koste es was es wolle“, das müsse jetzt auch gelten, wenn es den Menschen nicht gut gehe. Als konkrete Maßnahme schlug sie ein gratis Öffi-Ticket für Tirol vor, damit könnte man "Klima und Geldbeutel schonen, und Anreize für die Benutzung der Öffis schaffen, so Haselwanter-Schneider im Gespräch mit Georg Laich.
Die Neos im ORF Tirol Sommergespräch
Die Neos wollen mitregieren, das hat Spitzenkandidat Dominik Oberhofer im Sommergespräch deutlich gemacht. Er würde die Regierungsbank auch mit der ÖVP teilen – allerdings nur, wenn diese einen klaren Schlussstrich unter Korruption und Postenschacher macht – mehr dazu in Neos: „Die ÖVP hat ein Problem mit Macht“. In der Regierung will sich Oberhofer für kostenlose Kinderbetreuung und einen neuen Kurs bei der Wirtschafts- und Förderungspolitik einsetzen.
Die Regierung könne nicht alles abfedern, so ehrlich müsse man zu den Wählerinnen und Wählern auch sein, meinte Oberhofer zu den heftig diskutierten Teuerungen bei Strom- und Energiepreisen. Um für eine Regierung infrage zu kommen müssen Neos aber deutlich zulegen. Oberhofer rief im Gespräch mit ORF Tirol Chefredakteur Georg Laich vier Mandate als Ziel für diese Wahl aus, also doppelt so viele wie bisher.