Tscharser Schnalswaal fließt beschaulich und sanft.
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Symphonie des Wassers

Die Waale in Südtirol sind ein ausgeklügeltes System zur Bewässerung der Weinberge und Obstgärten. Seit Jahrhunderten prägen sie die Landschaft rund um Meran. Die Dokumentation macht sich auf die Spur der Waale und ihrer Geschichten. Sie macht die „Symphonie Waal“ hörbar. Das Österreich-Bild können Sie hier nachsehen.

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Österreich-Bild aus dem Landesstudio Tirol: Symphonie des Wassers – Die Waale in Südtirol

Seit Jahrhunderten prägen ausgeklügelte Systeme zur Bewässerung von Äckern, Obstgärten und Weinbergen die Landschaft im Südtiroler Vinschgau und im Burggrafenamt rund um Meran. Die sogenannten Waale sind aber mehr als simple, oberirdisch geführte Wasserläufe: Sie sind ein Spiegel der Seele der Menschen, die gegen Wasserknapp-heit und Witterungswidrigkeiten kämpfen. Obwohl auch in Südtirol vermehrt moderne Beregnungsanlagen zum Einsatz kommen, setzen die Bauern nach wie vor auf die jahr-hundertealten Kanäle. Der Film dokumentiert die oft mit Mythen verwobene Geschichte der Waale, lässt alte und junge Waal-Aufseher zu Wort kommen, bietet Einblicke in das Leben und Arbeiten am Waal und versucht dadurch, die „Symphonie Waal“ hörbar zu machen.

Sendungshinweis:

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Sonntag, 1. August 2021
18.25 Uhr, ORF 2

In kaum einem anderen Landstrich der Alpen prägen das Wasser, die Wasserknappheit und die Kargheit der Landschaft die Seele der Menschen wie im Vinschgau. Das westlichste Tal Südtirols ist eines der trockensten im Alpenraum. Seit jeher ringen die Menschen dem Boden nur mit Mühe etwas ab.

Marlinger Waal
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Marlinger Waal

Kilometerlange Bewässerungskanäle

Oft kilometerlange, oberirdische Bewässerungskanäle, die sogenannten Waale, helfen, Obstgärten, Weinberge und Äcker der Bauern mit dem Leben spendenden Nass zu versorgen. Ihr Wasser beziehen die Waale aus Bergquellen. Der Transport vom Berg ins Tal ist schwierig und ausgeklügelt.

Hinter dem seltsam klingenden, aus dem Keltischen stammenden Wort Waal verbirgt sich eine jahrhundertealte Kultur, zugleich aber auch das Schicksal der hier lebenden Menschen. Nicht nur im Vinschgau, sondern auch im Burggrafenamt rund um Meran waren und sind die Waale Garanten für den Wohlstand.

Das Wasser der Etsch wird in den Marlinger Waal geleitet
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Das Wasser der Etsch wird in den Marlinger Waal geleitet

Die Waale sind aber mehr als simple, oberirdisch geführte Wasserläufe: Sie sind ein Spiegel der Seele der Menschen, die gegen Wasserknappheit und Witterungswidrigkeiten kämpfen. Obwohl auch in Südtirol vermehrt moderne Beregnungsanlagen zum Einsatz kommen, setzen die Bauern nach wie vor auf die jahrhundertealten Kanäle.

Der harte Kampf ums Wasser

Auf den vielen Steigen, die die eigentlichen Wasserläufe flankieren, sind oft noch Waaler zu sehen. Sie haben die Aufgabe, die Kanäle sauber zu halten und die Wasserverteilung zu beaufsichtigen. Aus ihren überlieferten, ausgetretenen Dienstwegen sind mittlerweile beliebte Wanderwege für Touristen geworden.

Doch viele, die hastig am Wasser vorbeieilen, verkennen den Wert des Waales. Die „Symphonie Waal“ ist ihnen fremd. Patrick Rina und sein Team machen sie wieder hör- und sichtbar. Der touristische und kommerzielle Aspekt der Waalwege wird ausgeklammert. Stattdessen kommen jene ins Bild und zu Wort, die am und vom Waal leben. Alte und junge Waaler und Bauern erzählen von ihrem harten Kampf ums Wasser, fernab der schönen Idylle.

Der Schenner Waaler Heinrich Pircher bei seiner Arbeit.
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Der Schenner Waaler Heinrich Pircher bei seiner Arbeit.

Ausgehend vom „Winterschlaf“ der schneebedeckten Kanäle zeigt die Dokumentation das Werden der Südtiroler Bewässerungssysteme, archaische Winteraustreibungen und das langsame, vom Blühen der Apfelbäume begleitete Erwachen der Waale im Frühling. Mit der Hoffnung der Waaler auf einen Vinschgauer Sommer, der nicht mit Wassersegen geizt.