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Wirtschaft

Swarovski bekommt neue Firmenstruktur

Am Mittwoch hat das Landesgericht Innsbruck die Eintragung der Swarovski Auslandsholding GmbH ins Firmenbuch genehmigt. Der Änderung ging eine Auseinandersetzung zwischen den Gesellschaftern voraus.

Zuvor war eine Gruppe oppositioneller Familienmitglieder als Schiedskläger gegen die von CEO Robert Buchbauer angetriebene Strukturänderung des Unternehmens vorgegangen. Bei einer Gesellschafterversammlung stimmten rund 80 Prozent für den Umbau der Familienholding, das Gericht sah damals aber keinen rechtswirksamen Gesellschafterbeschluss vorliegen – mehr dazu in Swarovski: Breite Mehrheit für Holding.

Nun habe das Firmenbuchgericht aber die Anträge der Schiedskläger gegen die Strukturreform abgelehnt, hieß es seitens Swarovski. „Die in der Generalversammlung vom 26.05.2021 mit der erforderlichen Mehrheit umgesetzte neue Governance der Gesellschaft ist aus Sicht des Firmenbuchgerichts damit wirksam zustande gekommen“. Dadurch sei „ein weiterer wichtiger Meilenstein unserer Transformationsreise“ erreicht, sagte ein Unternehmenssprecher der APA. So könne die „Strukturreform zum Wohle des Unternehmens, des Standortes und seiner Mitarbeiter“ fortgesetzt werden.

Weiter interne Differenzen

Tyrolit-Chef Christoph Swarovski, der sich ebenfalls gegen die ursprünglichen Pläne von Buchbauer ausgesprochen hatte, sah sich nun gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“ (Samstags-Ausgabe) vom Gericht bestätigt: „Nachdem unsere maßgeblichen Bedenken im adaptierten Gesellschaftsvertrag der Swarovski Auslandsholding in der letzten Gesellschafterversammlung berücksichtigt worden sind, wurde dieser nunmehr vom Landesgericht Innsbruck zur Eintragung genehmigt“. Eine „Entmachtung einzelner Gesellschaftergruppen“ sei damit gescheitert, meinte er zur „TT“. Seitens Swarovski zeigte man sich aber „über die Lesart der Gerichtsentscheidung seitens Christoph Swarovski überrascht“. Die Anpassungen seien eingetragen worden, „obwohl die Oppositionellen rund um Christoph Swarovski dagegen gestimmt haben“.

Der Präsident der Industriellenvereinigung Tirol Christoph Swarovski sah sich indes schon als Teil des SAH-Führungsgremiums. Der Einzug in den Beirat als Nachfolger von Helmut Swarovski war ihm zuvor „mangels rechtlicher Voraussetzungen“ verweigert worden. Um Teil der Geschäftsführung zu sein, werden 13 Prozent der Anteile benötigt. Die Oppositionellen verfügen über rund 20 Prozent.