Sendungshinweis
Sonntag, 29. August 2021
18.25 Uhr, ORF 2
Als das Ehepaar Simon am 19. September 1991 in den Ötztaler Alpen nahe des Similaungletschers eine männliche Leiche im Schnee entdeckt, ist es ahnungslos, dass es sich um ein aufsehenerregendes Ereignis handeln würde. Doch kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.

Eine Weltsensation
Der Fund ist eine Weltsensation. Der Ötzi – 5300 Jahre alt – ist die älteste Feuchtmumie der Welt. Sie ist fast zwei Jahrtausende älter als die ägyptischen Könige in ihren Pyramiden.
Neue Erkenntnisse mit weitreichenden Folgen
Die Simons werden berühmt. Sie sind gefragte Interviewpartner in den Medien, werden um Autogramme gebeten – nichts ist mehr so, wie es vorher war.

Doch der Ötzi hat nicht nur das Leben der Simons auf den Kopf gestellt. Die Innsbrucker Archäologie entdeckt, dass die Forschung auch vor der Haustür liegen kann. Ganze Forschungsgruppen der Universität Innsbruck kümmern sich nun intensiv um das Thema Jungsteinzeit in den Alpen. Auch institutsübergreifend.
In Südtirol wird der Ötzi zur Chefsache ernannt. Landeshauptmann Luis Durnwalder erkennt die Wichtigkeit des Fundes und übernimmt die Koordination und die Kommunikation nach außen.
Museum und Ötzidorf
In Bozen errichtet man der berühmten Eisleiche ein eigenes Museum. Der Pathologe Dr. Egarter Vigl übernimmt die wissenschaftliche Leitung. Damit betritt er Neuland. Noch nie zuvor ist eine Feuchtmumie der Öffentlichkeit präsentiert worden. Eine besonders fordernde Aufgabe. Mit seiner erfolgreichen Arbeit wird der Pathologen zu einem gefragten Mumienexperten.

Und in Umhausen im Ötztal errichtet man – inspiriert durch den Ötzi – ein ganzes Ötzidorf. Es bringt den Besucherinnen und Besuchern das Leben in der Jungsteinzeit publikumsnah und trotzdem wissenschaftlich fundiert nahe.
Tor zur Vergangenheit
Der Ötzi hat damit seine Spuren auch in der Neuzeit hinterlassen. Mit seiner Findung öffnete sich nicht nur ein Tor in die Vergangenheit kräftig durcheinandergewirbelt. Auf welche Art und Weise, das haben Christiane Sprachmann und ihr Team packend dargestellt.

- Buch und Regie: Christiane Sprachmann
- Kamera: Simon Spitaler
- Schnitt: Martin Unterlechner