Vilsalpsee
ORF/Ursula Aichner
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Neun Plätze, neun Schätze 2020

Der Vilsalpsee

Nach der Kelchsau im Unterland will heuer auch der Vilsalpsee im Tannheimertal der schönsten Platz des Landes werden. Für viele ist der kleine See ein blaues Wunder, ein Fjord mitten in den Alpen. Das ganze Gebiet steht unter Naturschutz. Seit über 60 Jahren werden dort viele seltene Pflanzen- und Tierarten gehütet.

Der Vilsalpsee gehört zur Gemeinde Tannheim und liegt auf einer Höhe von 1.165 Metern. Bei einer gemütlichen Wanderung kann man den 1,4 Kilometer langen See zu Fuß gut erkunden. Das Tal rund um den See ist schon seit dem Jahr 1957 Naturschutzgebiet und Heimat zahlreicher seltenen Tier- und Pflanzenarten. Insgesamt ist das Naturschutzgebiet 18,2 Quadratkilometer groß. Es umfasst neben dem Vilsalpsee auch das umliegende Gebirge und drei höher gelegene, kleinere Bergseen. Den Vilsalpsee hat die Gemeinde Tannheim 1926 ersteigert. 53.000 Schilling musste man damals für das Naturjuwel zahlen.

Vilsalpsee mit Booten
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Wer früh genug unterwegs ist, hat den See für sich allein.

Beeindruckende Tier- und Pflanzenwelt

Viele Tiere fühlen sich hier wohl, auch die seltenen Steinböcke. Insgesamt sind es 16, hat man bei einer aktuellen Zählung 2020 herausgefunden. Zu den hier vorkommenden Vogelarten gehören zum Beispiel Steinadler, Schwarzspecht und Uhu sowie Auerhuhn, Raufußkauz und Wanderfalke. Es sind auch seltene Arten hier zu Hause, wie Turmfalke, Rauchschwalbe und Grünspecht. Außerdem sind das Blässhuhn und der Haubentaucher hier heimisch. Für den Haubentaucher ist der See das am höchsten gelegene Brutgebiet Österreichs. In dem 47 Meter tiefen See tummeln sich zahlreiche Fische. Bach- und Seeforellen, der geschützte Seesaibling und Barsche schwimmen im glasklaren Wasser.

Hütte und See
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Überall hat man einen großartigen Blick auf die umliegende Bergwelt.

Wunderschöne Pflanzenwelt

Mindestens ebenso vielfältig ist die Pflanzenwelt im Naturschutzgebiet. Rund um den See wachsen mehr als 700 Pflanzenarten. Dazu zählen einige seltene und gefährdete Orchideen, wie die Grüne Hohlzunge, das Breitblättrige Knabenkraut oder das Brandknabenkraut. Auf den saftigen Wiesen wächst auch der Gelbe Enzian. Die Uferlinie ist fast dreieinhalb Kilometer lang. Dort hat sich über die Jahre ein Unterwasserrasen aus Laichkraut und Armleuchteralgen gebildet. Südlich des Sees, der malerisch zwischen steile Bergwände eingebettet ist, geht es durch einen dichten Fichtenwald bis zum Tal-Ende. Dort findet man den 400 Meter hohen Bergaicht-Wasserfall.

Insekt – tirolerisch „Blutströpfl“ auf Distel
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Viele seltene Tier- und Pflanzenarten gibt es hier.
Vilsalpsee und Weg
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Auch wer nicht so gut zu Fuß ist, kann den kleinen See besuchen.

Wanderparadies vom Feinsten

Das Tannheimertal – die Heimat des Vilsalpsees – ist für viele das schönste Hochtal Europas. Malerische Almwiesen, beschauliche Dörfer und beeindruckende Berggipfel prägen das kleine Tal. Das Nebental des bekannteren Lechtals ist rund 20 Kilometer lang und gilt als Wanderparadies. Der Vilsalpsee ist Teil der beliebten Drei-Seen-Tour im Tannheimer Tal. Zwei kleine Gipfel, ein aussichtsreicher Höhenweg und klare Bergseen erwarten Wanderer auf dieser Tour. Vom Neunerköpfle führt die Wanderung zunächst vorbei an der Lache zur Landsberger Hütte und dann über den Traualpsee zum Höhepunkt – zum Vilsalpsee.