Zwischen schroffen Bergriesen im Tiroler Oberland findet man das Kaunertal. Schon der erste Eindruck des kleinen Tals beeindruckt seine Besucherinnen und Besucher. Auf einem hohen Felsen am Eingang steht seit vielen Jahrhunderten die romanische Burg Berneck. Stolz und imposant wirkt die Anlage. Im Laufe der Jahre hatte die Burg immer wieder neue Besitzer. Ende des 15. Jahrhunderts war der Burgherr ein besonders prominenter. Kaiser Maximilian I. nützte Berneck für seine legendären Jagdausflüge. Mit dem Ende des Mittelalters verfiel die Burg immer mehr zur Ruine. 1976 kaufte die Familie Hörmann Berneck und renovierte sie in jahrelanger Arbeit liebevoll und fachmännisch.
Hübsches Kirchlein
Ungefähr so lange wie Berneck gibt es die Wallfahrtskirche Kaltenbrunn. Im Jahre 1285 baute ein Ritter die erste Kapelle am heutigen Standort. Viele Wallfahrer hat es dort hingezogen. Die Natur spielte der Kapelle übel mit, sie wurde baufällig. Man wollte das Kleinod aber unbedingt bewahren. Im Juni 1982 gab es die feierliche Wiedereröffnung der renovierten und gründlich sanierten kleinen Kirche.
600 Jahre alte Höfe
Einen Ausflug wert sind auch die Ögghöfe. Hoch über dem Kaunertal gehören sie zu jenen besonderen Orten, die die Tiroler Kulturlandschaft seit Jahrhunderten prägen. Sie sind die ältesten Bauernhäuser des Kaunertals. Das Bundesdenkmalamt hat das rund 600 Jahre alte Ensemble unter Schutz gestellt.
Das idyllische Verpeil
Gegenüber den Ögghöfen auf der anderen Seite des Kaunertals kann man eine Wanderung ins idyllische Verpeil machen.
Das kleine Hochtal liegt sehr versteckt am Fuße der höchsten Berge des Kaunergrats und gehört auch zum dortigen Naturpark. Stärken kann man sich in der Verpeilhütte. Die Hüttenwirtin backt jeden Tag in der Früh einen Kuchen, verrät sie bei unserem Besuch. Im Sommer sind im Verpeil zwischen den blühenden Almrosen viele Kälber unterwegs.
Schönste Sackgasse der Alpen
Die Kaunertaler Gletscherstraße wird auch schönste Sackgasse der Alpen genannt. Die gut ausgebaute Panoramastraße überwindet auf 26 Kilometern Länge insgesamt 29 Kehren und einen Höhenunterschied von knapp 1.500 Höhenmetern. Einer der vielen Höhepunkte sind die roten Felsen, die in der letzten Eiszeit entstanden sind. Die Kaunertaler Gletscherstraße vereinigt alle Vegetationsstufen der Alpen. Was man hier auf sehr kurzer Distanz sieht, kann man sonst nur auf einer Reise von Nord-Deutschland bis nach Grönland erleben. Entlang der Gletscherstraße liegt mit dem Gepatschstausee, dem größte Stausee Westösterreichs, ein weiterer Höhepunkt.