Warum gibt es Phantomschmerzen?
Auf der Suche nach einer Antwort kamen Stefanie, Sophie und Magdalena ins Rehazentrum Bad Häring. Dort sind viele Patienten nach einer Amputation in Behandlung. Auch Christoph Watschonig lernt hier mit seiner Beinprothese umzugehen. Der 34-Jährige hatte im Sommer einen Motorradunfall, im August musste sein rechtes Bein oberhalb des Knies amputiert werden.
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Phantomschmerz beginnt nicht sofort
Die Phantomschmerzen, die die Mädchen meinen, kennt er gut: „Am Anfang war alles gut, nach ein paar Tagen hat dann der Stumpf begonnen weh zu tun“, erzählt er. Und einige Zeit später begann der Phantomschmerz: Die Wade, die eigentlich nicht mehr da war, begann weh zu tun und zu ziehen, dieser Schmerz zog weiter in die eigentlich nicht mehr vorhandene Fußsohle, erklärte Christoph weiter. Die Fußsohle begann zu brennen und zu kribbeln. Auch ein Pochen im amputierten Bein erlebt Christoph seitdem immer wieder.
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Fehlende Rückmeldung ans Gehirn
Zu den Phantomschmerzen kommt es deshalb, weil das Gehirn keinen Kontakt mehr zum amputierten Körperteil hat.
Gehirn erkennt Fehlen nicht
Der Grund für diese Schmerzen liegt im Gehirn, erklärte Burkhart Huber, der ärztliche Leiter des Rehazentrums Bad Häring. Der menschliche Körper ist im Gehirn in bestimmten Bereichen abgebildet. Das heißt, alle Empfindungen im Bein sind im Gehirn einem ganz bestimmten Bereich zugeordnet, erzählte Huber den Schülerinnen im Gespräch. Dieser Bereich ist damit auch weiterhin vorhanden und für das Bein zuständig, auch wenn dieses bereits amputiert wurde.
Grund für den Schmerz ist vermutlich die fehlende Rückmeldung an das Gehirn, so Huber. Verletzt sich der Mensch, erkennt das Gehirn den Schmerz. Beginnt der Körper dann zu heilen, wird das an das Gehirn gemeldet und der Schmerz wird weniger. Bei einem amputierten Bein fehlt diese Rückmeldung. Das Gehirn kann nur das Fehlen der Verbindung erkennen und reagiert deshalb mit Schmerz.
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Spiegel helfen bei Behandlung
Behandelt werden die Phantomschmerzen in Bad Häring großteils mithilfe der Spiegeltherapie. Damit soll das Gehirn überlistet werden. Das vorhandene Bein wird gespiegelt, das Gehirn bekommt so den Eindruck, auch das zweite Bein sei wieder da und bewege sich normal. Wenn er sich konzentriere und diese Übungen mache, funktioniere das, berichtet Christoph. Der Schmerz lasse dann nach und der Stumpf fühle sich besser an.