Neun Plätze, neun Schätze: Kaiserklamm

Der ORF ist wieder auf der Suche nach dem schönsten Pätzen des Landes. Neben dem Gaistal geht für Tirol auch die Kaiserklamm ins Rennen. Die beeindruckende Schluchtenlandschaft ist ein Paradies für Naturliebhaber und Wassersportler.

Vom Kaiserhaus gibt es einen kurzen Forstweg bis zum Eingang der Klamm. Von dort führt ein schmaler, felsiger, aber gut gesicherter Weg einen Kilometer durch die enge Schlucht. Einige Brücken und Steintunnel passiert man dabei. Immer wieder hat man einen großartigen Ausblick auf die Brandenberger Ache. Die Wassermassen tosen bis zu einer Brücke. Anschließend wird es wieder ruhiger, die Ache breiter und die Landschaft lieblicher.

Kaiserklamm Bild 13: Im Vordergrund befinden sich Steine und im Hintergrund ein Fluss und Wälder bzw. einzelne Bäume

ORF/Ursula Aichner

Die Brandenberger Ache

Kaiserklamm Bild 4: Blick aus einer Höhle in die Klamm

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Die Steige stammen aus der Zeit der Holztrift

Ihren Namen verdankt die Kaiserklamm keinem Geringeren als Kaiser Franz Josef I. Er ist rund um die Kaiserklamm auf die Jagd gegangen und hat sich dort auch die Holztrift angeschaut. Geschlafen hat er im Kaiserhaus.

Kaiserklamm Bild 10a: Fokus auf ein Bild von Kaiserin Elisabeth im Hintergrund ein Zimmer

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Hier soll der Kaiser genächtigt haben

Dafür gibt es zwar keinen Beweis, Spuren hat der hohe Besuch aber hinterlassen. Fotos des Kaiserpaares sind im Schlafzimmer zu finden. Und die beiden Schweine, die beim Kaiserhaus leben, heißen Franzl und Sissi.

Kaiserklamm Bild 11: Zwei Schweine beim Verzehr von Blättern

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Die zwei Schweine Sissi und Franzl

Kaiserklamm Bild 12: Perspektive von unten nach oben auf eine Prügeltorte

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Die Prügeltorte, eine Brandenberger Köstlichkeit

Eine Spezialität im Kaiserhaus ist die Brandenberger Prügeltorte. Diese Köstlichkeit wird seit Generationen von den Bäuerinnen gebacken. Aus Eiern, Butter, Zucker und Mehl wird ein „Eischwerteig“ zubereitet. Das heißt, jede Zutat wiegt gleich viel wie die Eier. Dann wird der Prügel, eine mit Pergament umwickelte Holzwalze, auf einen Spieß mit Kurbel gesteckt. Unter ständigem Drehen wird Schicht für Schicht des eher festen Teiges auf die Walze getropft und über einem offenen Feuer gebacken.

Schönes Ziel für Naturliebhaber

Auch Hobbybiologen kommen im Brandenbergtal auf ihre Rechnung. Eine Studie der Österreichischen Bundesforste belegt, dass sich dort über 800 Schmetterlingsarten tummeln. Die zarten Geschöpfe schätzen offenbar die hohe Qualität der Luft und das gesunde Ökosystem. Diese Schmetterlingsvielfalt gilt als einzigartig in Europa.

Kaiserklamm Bild 8: Rosarote Blume vor grünem Hintergrund

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Das Knabenkraut ist eine Orchideenart

Die Kaiserklamm hat eine lange Geschichte hinter sich. Früher wurden dort Holzstämme ins Tal getriftet. Die älteste Erwähnung über die Trift stammt aus dem Jahre 1412. Mit den Wassermassen polterten tonnenschwere Holzstämme die Klamm hinunter. Entlang der Ache gibt es nach wie vor die gut ausgebauten Trift-Steige, die heute von Wanderern benutzt werden.

In der Klamm und auch beim Kaiserhaus ist man übrigens ziemlich abgeschieden. Handyempfang gibt es dort nämlich keinen. An starken Regentagen sowie von November bis April ist die Klamm aus Sicherheitsgründen gesperrt!

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Katharina Kramer; tirol.ORF.at