Neun Plätze, neun Schätze: Kaiserklamm
Vom Kaiserhaus gibt es einen kurzen Forstweg bis zum Eingang der Klamm. Von dort führt ein schmaler, felsiger, aber gut gesicherter Weg einen Kilometer durch die enge Schlucht. Einige Brücken und Steintunnel passiert man dabei. Immer wieder hat man einen großartigen Ausblick auf die Brandenberger Ache. Die Wassermassen tosen bis zu einer Brücke. Anschließend wird es wieder ruhiger, die Ache breiter und die Landschaft lieblicher.
ORF/Ursula Aichner
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Ihren Namen verdankt die Kaiserklamm keinem Geringeren als Kaiser Franz Josef I. Er ist rund um die Kaiserklamm auf die Jagd gegangen und hat sich dort auch die Holztrift angeschaut. Geschlafen hat er im Kaiserhaus.
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Dafür gibt es zwar keinen Beweis, Spuren hat der hohe Besuch aber hinterlassen. Fotos des Kaiserpaares sind im Schlafzimmer zu finden. Und die beiden Schweine, die beim Kaiserhaus leben, heißen Franzl und Sissi.
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Eine Spezialität im Kaiserhaus ist die Brandenberger Prügeltorte. Diese Köstlichkeit wird seit Generationen von den Bäuerinnen gebacken. Aus Eiern, Butter, Zucker und Mehl wird ein „Eischwerteig“ zubereitet. Das heißt, jede Zutat wiegt gleich viel wie die Eier. Dann wird der Prügel, eine mit Pergament umwickelte Holzwalze, auf einen Spieß mit Kurbel gesteckt. Unter ständigem Drehen wird Schicht für Schicht des eher festen Teiges auf die Walze getropft und über einem offenen Feuer gebacken.
Schönes Ziel für Naturliebhaber
Auch Hobbybiologen kommen im Brandenbergtal auf ihre Rechnung. Eine Studie der Österreichischen Bundesforste belegt, dass sich dort über 800 Schmetterlingsarten tummeln. Die zarten Geschöpfe schätzen offenbar die hohe Qualität der Luft und das gesunde Ökosystem. Diese Schmetterlingsvielfalt gilt als einzigartig in Europa.
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Die Kaiserklamm hat eine lange Geschichte hinter sich. Früher wurden dort Holzstämme ins Tal getriftet. Die älteste Erwähnung über die Trift stammt aus dem Jahre 1412. Mit den Wassermassen polterten tonnenschwere Holzstämme die Klamm hinunter. Entlang der Ache gibt es nach wie vor die gut ausgebauten Trift-Steige, die heute von Wanderern benutzt werden.
In der Klamm und auch beim Kaiserhaus ist man übrigens ziemlich abgeschieden. Handyempfang gibt es dort nämlich keinen. An starken Regentagen sowie von November bis April ist die Klamm aus Sicherheitsgründen gesperrt!
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Katharina Kramer; tirol.ORF.at