Archiv: 100 Jahre Mittenwaldbahn

Seit 100 Jahren führt die Karwendelbahn durch die Martinswand nach Mittenwald in Bayern. Noch heute ist die Fahrt durch den schroffen Fels ein Erlebnis für Bahnenthusiasten. Archivar Thomas Arbeiter präsentiert altes Filmmaterial von der Karwendelbahn

Sendungshinweis:

„Tirol heute“, 18. 10. 2012

Die Mittenwaldbahn wurde als elektrische Lokalbahn in den Jahren 1910 bis 1912 von den Ingenieuren und Bauunternehmern Josef Riehl und Wilhelm Carl von Doderer auf Kosten der von ihnen gegründeten Mittenwaldbahn AG erbaut. Die Strecke wurde am 28. Oktober 1912 eröffnet und gemeinsam von den Staatsbahnen Österreichs und Bayerns betrieben. Sie war eine der ersten mit hochgespanntem einphasigem Wechselstrom betriebenen Bahnen.

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Die Mittenwaldbahn führt überwiegend in Süd-Nord-Richtung zwischen mehreren Teilgebirgen der Nördlichen Kalkalpen hindurch. Im Süden verläuft sie aus dem Inntal von Innsbruck kommend unter anderen über Hochzirl und vorbei am Zirler Berg nach Seefeld, das zwischen Mieminger Gebirge im Westen und Karwendelgebirge im Osten liegt.

Von dort führt sie zwischen Karwendelgebirge im Osten und Wettersteingebirge im Westen über den Scharnitzpass und die Grenze Österreich–Deutschland nach Mittenwald; beim Scharnitzpass führt sie ein Stück entlang des Oberlaufs der Isar. Danach knickt sie nach Westen ab, wobei sie zwischen Wettersteingebirge im Süden und Estergebirge im Norden nach Garmisch-Partenkirchen führt.

Teurer Bahnbau

Gemessen an ihrer Länge gehörte die Mittenwaldbahn wegen der vielen Tunnelbauten zu den seinerzeit teuersten Bahnprojekten.

Tunnelreiche Strecke

Bemerkenswert an der Trassenführung der Mittenwaldbahn ist die lange tunnelreiche Strecke bis zur Martinswand, zwischen den Haltestellen Kranebitten und Hochzirl, wobei durch die Felswand der Martinswandtunnel (1.810,23 m) als längster Tunnel der Strecke führt.

Etwas nordwestlich von Hochzirl ist die Strecke in der Südflanke des Rauenkopfs und Südwestflanke des Brunstkopfs, den Schlossbach kreuzend, als langgestreckte Kehre mit Brücken und Tunneln angelegt. Unweit südwestlich dieser Kehre passiert sie den Zirler Berg.