„Dürre Jahre“ von Helene Flöss

Die aus Brixen stammende Autorin Helene Flöss zählt zu den ganz besonderen Sprachkünstlerinnen, die von Südtirol aus Geltung erreicht haben. Am 17. September um 20.15 Uhr wird im Studio 3 ihr Text "Dürre Jahre“ präsentiert.

Hoch aktuell ist jenes Thema, das die Autorin Helene Flöss in ihrem Text „Dürre Jahre“ behandelt. Da erzählt sie vom Mädchen Dali, das der Magersucht verfällt. Um ihrer schönen Dienstgeberin, der Gräfin Francesca, immer ähnlicher zu werden, beginnt sie radikal zu fasten, bis dies ihr zum Zwang wird:

Hörspielaufnahme im Studio

ORF

Bei der Aufnahme im ORF Studio Tirol

Wie Dalis Krankheit ihr Leben völlig verändert, wie das Mädchen sich dagegen auflehnt und einen schwierigen Weg der Heilung auf sich nimmt, wie sehr ihr die Liebe zu David dabei hilft, das erzählt Helene Flöss in ihrer gläsern klaren Sprache: Nichts verschweigend, zugleich nichts bloßstellend, sondern auf sehr einfühlsame Weise, manchmal mit leisem Humor, liebevoll und Mut machend. Der Text ist vor Jahren bei Haymon erschienen, Martin Sailer hat ihn als Hörspiel bearbeitet (Tontechnik: Michael Mangweth) und mit drei idealen Interpretinnen inszeniert:

Vier Frauen und ein Text

Gerti Drassl spielt Dali. Die Südtiroler Schauspielerin hat ihre Ausbildung an der berühmtesten österreichischen Schauspielschule absolviert, dem Max Reinhardt-Seminar. Für ihre Bühnenarbeit ist sie mit dem Nestroy-Preis ausgezeichnet worden; neben ihrer Arbeit auf der Bühne ist sie dem Fernsehpublikum in der Serie „Vorstadtweiber“ bekannt geworden. Als zunächst naive, die das Doppelleben ihres Gatten aufdeckt und zur raffinierten Rächerin wird. Drassls Partnerinnen am Mikrophon schlüpfen in Rollen und treten als Erzählerinnen auf.

Gerti Drassl

ORF

Gerti Drassl

Brigitte Jaufenthaler ist auf Bühnen gleichermaßen zuhause wie vor der Film- und Fernsehkamera. In der Serie „Vier Frauen und ein Todesfall“ verkörpert sie die immer verrückter werdende Bürgermeisterin Mitzi Nothdurfer. Eine ihrer größten Fernsehrollen war die der Anna Krimbacher in der „Piefke Saga“.

Brigitte Jaufenthaler

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Brigitte Jaufenthaler

Sophie Wendt konzentriert ihre Arbeit vor allem auf die Bühne. Die Absolventin des Max Reinhardt-Seminars war u.a. am Münchener Volkstheater engagiert, wohin sie Ruth Drexel verpflichtet hatte. Sie arbeitete mit zahlreichen Großen des Theaters: So mit der bereits erwähnten Ruth Drexel, Heiner Müller, Hans Neuenfels und vielen anderen. Vor der Kamera agierte sie u.a. als Julie, die Frau Franz Raffls in Felix Mitterers „Die Freiheit des Adlers“. Immer wieder war Sophie Wendt auch bei den Tiroler Volksschauspielen zu sehen.

Sophie Wendt

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Sophie Wendt

Helene Flöss stammt aus Brixen in Südtirol, sie lebt seit vielen Jahren als freie Autorin in Wien und Eisenstadt. 1990 debütierte sie mit dem Erzählband „Nasses Gras“, 1992 ließ sie weitere Erzählungen unter dem Titel „Spurensuche“ folgen. Weitere Buchtitel lauten: „Briefschaften“ (gemeinsam mit Walter Schlorhaufer), „Schnittbögen“, „Löwen im Holz“, „Brüchige Ufer“, „Der Hungermaler“ (alle bei Haymon), „Wie viele Tode stirbt man im Traum“ (Edition Tusch) sowie „Mütterlicherseits“ (Edition Laurin).

Helene Flöss

B. Aichner

Helene Flöss

Erstes Zusammentreffen

Gerti Drassl, Brigitte Jaufenthaler und Sophie Wendt haben noch nie miteinander gearbeitet, im ORF Tirol Hörspielstudio trafen sie zum ersten Mal auf einander – und haben die Arbeit hörbar genossen.

Eintritt frei (um Voranmeldung wird gebeten)
Tel.: 0512 566533 / studio3.tirol@ORF.at