Renaturierung des Inn schreitet voran

Bereits zwölf neue Rückzugsflächen und -gebiete sind entlang des Inn geschaffen worden. Zehn weitere sollen folgen. Ziel ist es, den stark verbauten Fluss sicherer zu machen und ein Hochwasser wie im Sommer 2005 zu vermeiden. Vier Millionen Euro wurden in das Projekt bisher investiert.

Im Sommer 2005 reichte der Platz im kanalisierten Inn für die enormen Wassermassen nicht aus. Der Inn trat über die Ufer. Es fehlte das entsprechende Rückzugsgebiet. Auwälder und Seitenarme, die einen natürlichen Schutz gegen Hochwasser bilden, gab es nicht. Im Zuge des Jahrhunderthochwassers setzte ein Umdenken ein. Zahlreiche Projekte wurden gestartet, um den Gewässern den so wichtigen Rückzugsraum wiederzugeben.

Inn soll wieder sicherer gemacht werden

Ein solches Projekt wurde unter anderem vom Land Tirol und dem WWF (World Wide Fund for Nature) initiiert. Unter dem Titel „Unser Inn“ soll der Fluss sicherer gemacht werden. So reiche es nicht mehr aus, weitere Dämme zu bauen und Verbauungen einzuziehen, sagt Christoph Walder vom WWF. Dem Fluss werde man damit bei einem erneuten Hochwasser nicht Herr. Künftig soll der Inn wieder mehr Platz bekommen. Das Flussbett wird aufgeweitet. Durch die Ausweitung des Flussraumes erhält der Inn wieder Auen und Schotterbänke zurück.

rote Zone und Inn

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Der Inn ohne Rückzugsflächen

Weiters sollen Seitengewässer an den Inn angebunden werden. Durch das Eintiefen des Inn und durch mehrere Hindernisse im Fluss, sind Seitenbäche für Fische und Wasserorganismen nicht mehr erreichbar. Diese Seitenbäche stellen aber wichtige Lebensräume dar und sollen nun wieder passierbar werden. Auch sollen Innauen neu geschaffen werden. Von rund 1.600 Hektar Auwald im Jahr 1855 sind heute nur mehr rund fünf Prozent im gesamten Inntal übrig.

Bislang zwölf neue Renaturierungsräume geschaffen

Bisher wurden insgesamt zwölf neue Flächen und Renaturierungsräume entlang des Inn geschaffen. So stand im Oberen Gericht bei Tschuppbach im Ortsgebiet von Serfaus vor kurzem noch ein dichter Fichtenwald. Jetzt befindet sich dort ein neuer Seitenarm des Inn. 250.000 Euro wurden hier investiert.

Oberes Gericht bei Tschuppbach

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Beispiel für Renaturierung: Oberes Gericht bei Tschuppbach

Ein weiteres Beispiel ist die Milser Au bei Imst. Hier begann man nach einem massiven Windwurf im Jahr 2004, Rückzugsflächen für den Fluss zu schaffen. Der damals zerstörte Erlenwald wird hier wieder aufgeforstet. Im Bereich der Seitenarme des Flusses wachsen die Bäume besser und schneller als je zuvor. Zehn weitere Retentions- und Renaturierungsflächen am Inn sind bereits in Planung.

Milser Au bei Imst

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Milser Au bei Imst

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