Mario Gerber
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Tourismus

Engere Abstimmung nach „Rülpsvideo“

Ein Runder Tisch der führenden Tourismusvertreter am Mittwoch hat strategische Nachschärfungen gebracht. Anlass war das sogenannte „Rülpsvideo“, das als Werbevideo für Tirol durch die sozialen Netzwerke ging und für helle Aufregung sorgte. Nun spricht man von Fehlern, die in Zukunft verhindert werden müssen.

Tourismuslandesrat Mario Gerber (ÖVP) sprach in einer Aussendung von einem „irrtümlich auf Social Media geposteten Video der Tirol Werbung“, das es so nicht mehr geben dürfe. In dem Video rülpst eine Familie inmitten der Tiroler Berge lauthals. Damit sollte offenbar Aufmerksamkeit erzeugt werden. Zugleich sollte es ein Werbevideo sein, das Tirol als Urlaubsland bewirbt.

Jetzt spricht man von einem „Fehler“, von einer „Panne“, von einem „Irrtum“. Am Runden Tisch nahmen die Obleute der Tiroler Tourismusverbände, Vertreter der Wirtschaftskammer, der Lebensraum Tirol Holding und der Tirol Werbung teil. Es wurden drei Maßnahmen beschlossen, die eine bessere Kontrolle, wie Tirol beworben wird, gewährleisten soll.

Drei Maßnahmen sollen Marke Tirol besser schützen

Die Kommunikation und Abstimmung wird demnach zwischen den Tourismusvertretern intensiviert. Die Vertreter der Tourismusverbände und der Tirol Werbung wollen künftig zweimal im Jahr zusammenkommen, um die Leitlinien abzustimmen. Es solle künftig noch stärker auf die Kernwerte der Marke Tirol geachtet werden, hieß es. Und Werbemittelabtestungen bei Kampagnen der Tirol Werbung finden künftig nur noch in kontrollierten Fokusgruppen statt.

„Der Tourismus hat eine zentrale Bedeutung für Tirol und dessen erfolgreiche Positionierung als Urlaubsdestination, was sich auch in der positiven Bilanz der Tiroler Tourismusstatistik widerspiegelt. Das darf nicht aufs Spiel gesetzt werden", meinte Landesrat Gerber nach dem Treffen. Dem stimmte die Geschäftsführerin der Tirol Werbung Karin Seiler zu: "Daher haben wir vereinbart, dass regelmäßige Branchentreffen und regionale Dialogformate wieder verstärkt werden, um das Miteinander innerhalb der Branche zu festigen.“

„Brand Board“ soll bessere Abstimmung bringen

Zudem werde bei den Kommunikationsinhalten der gesamten Lebensraum Tirol Gruppe inklusive Tirol Werbung künftig – in Absprache mit Aufsichtsrat und Eigentümervertreter – besonders stark auf die Kernwerte der Marke Tirol geachtet, hieß es in der Aussendung. Im Jänner wurde ein unternehmensübergreifendes „Brand Board“ installiert. Dieses vereint die Marken- und Kommunikationsexperten von Lebensraum Tirol Holding, Tirol Werbung, Agrarmarketing Tirol und Standortagentur Tirol und stimme „gruppenweit frühzeitig die Kommunikationsmaßnahmen hinsichtlich der Marke Tirol ab“.