Schlüssel liegen auf Mietvertrag
APA/BARBARA GINDL
APA/BARBARA GINDL
Politik

Initiative „Sicheres Vermieten“ gestartet

Das Land Tirol hat eine Koordinationsstelle „Sicheres Vermieten“ eingerichtet. Die Initiative unterstützt Vermieterinnen und Vermieter und soll angemessene Mieten gewährleisten. Das Land hofft, dass dadurch bis zu 50 leerstehende Wohnungen auf den Markt kommen.

Ein Grund für Wohnungsleerstand sei die Scheu vor dem Vermieten und den damit verbundenen Risiken. Mit der Initiative soll Vermieterinnen und Vermietern das Risiko abgenommen werden. Das Land und die Tiroler gemeinnützige Wohnungsbau- und Siedlungsgesellschaft (TIGEWOSI) würden sich um Wohnungsbesichtigungen, den Mietvertrag, die Mietverwaltung bis hin zu Mietausfällen und allfällige Kündigungen kümmern.

„Wer eine leerstehende Wohnung hat, kann sich ab sofort bei der Koordinationsstelle melden. Wir überprüfen, ob die Wohnung baulich und technisch für eine Vermietung geeignet ist und koordinieren Besichtigungstermine mit potenziellen Mieterinnen und Mietern“, erklärte Koordinator Roman Schöggl.

Mietzins nach Gemeinden gestaffelt

Auch Mietinteressentinnen und -interessenten könnten sich ab sofort vormerken lassen. An wen eine Wohnung schlussendlich vermietet werde, entscheide alleine die Vermieterin oder der Vermieter. Das Land Tirol übernehme die Errichtung des Mietvertrags. Dieser sei grundsätzlich auf drei Jahre befristet. Den maximalen Mietzins legt das Land fest. Dieser orientiere sich an der Wohnbauförderung und sei nach Gemeinden gestaffelt.

Aktuell liege die Obergrenze des Bruttomietzinses pro Quadratmeter Nutzfläche ohne Betriebs- und Heizungskosten zwischen rund acht Euro in Gemeinden wie Elbigenalp im Außerfern und bis zu knapp elf Euro in Gemeinden wie in Innsbruck, Völs oder Imst. Für eine Wohnung mit 75 Quadratmetern wäre folglich je nach Region ein Höchstmietzins zwischen 600 und 800 Euro zuzüglich Betriebs- und Heizkosten zu zahlen, rechnete das Land vor.

Land erhofft sich 50 Wohnungen

Bis zu 50 derzeit leerstehende Wohnungen sollen – so der Plan des Landes – in der ersten Phase mit Hilfe der Initiative aktiviert werden. In Vorarlberg, wo es eine vergleichbare Initiative bereits seit mehreren Jahren gebe, konnten durchschnittlich 30 Wohnungen pro Jahr auf diese Weise in die Vermietung gebracht werden. Angekündigt wurde das Vorhaben im März 2021.

"Die Initiative ‚Sicheres Vermieten‘ ist keine Wunderwaffe und auch kein Sozialprojekt. Ziel ist es, bereits gebauten, aber leerstehenden Wohnraum zu fairen Bedingungen auf den Markt zu bringen und so auch einen Beitrag zum Bodensparen leisten“, erklärte Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler (ÖVP).

Voraussetzungen für Vermietung

  • Privatperson, die nicht mehr als drei Wohnungen vermietet.
  • Mietobjekt verfügt über separaten Eingang, Wasser, WC und Heizung
  • Maximale Wohnungsgröße 150 Quadratmeter
  • Nur Wohnungen, keine Einfamilienhäuser
  • Kein Rechtsanspruch auf Vermietung

Voraussetzungen für Mietinteressenten

  • Privatperson
  • Kein Wohnungseigentum, das selbst genutzt werden kann
  • Kein Rechtsanspruch auf Vermittlung einer Wohnung