Das Schadensausmaß in Neustift im Stubaital nach den Hochwassern in Tirol
Feuerwehr Neustift
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Umwelt

Bisher 50 Mio. Euro Schaden durch Unwetter

Heuer haben Stürme und Unwetter in Tirol in den Wäldern und an der öffentlichen Infrastruktur Schäden von rund 50 Millionen Euro verursacht. Den größten Brocken davon machen bislang die Sturmschäden vom Juli aus. Solchen Naturgefahren widmet sich ab Montag eine Tagung in Kufstein.

Vor allem der extreme Sturm am 17. Juli hinterließ riesige Schäden in Tirol. Diese reichten von abgedeckten Dächern bis zu ganzen Waldstrichen mit umgeknickten Bäumen. Das Ausmaß der Verwüstung war in manchen Teilen des Landes enorm. Durch die Julistürme sind laut den Behörden allein in den Wäldern Schäden in der Höhe von 30 Millionen Euro entstanden – mehr dazu in Unwetter überraschte mit großer Heftigkeit. Private Gebäude oder auch Betriebe sind davon noch gar nicht erfasst.

Extremwetter

Zwar lassen sich einzelne Extremereignisse nicht direkt auf eine bestimmte Ursache zurückführen, klar ist laut Weltklimarat aber: Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Stürme und Hitze häufiger und intensiver. Das heißt: Niederschläge und Stürme werden stärker, Hitzewellen heißer und Dürren trockener.

Das Hochwasser Ende August zerstörte dagegen vor allem Straßen und Gewässerverbauungen. Mit mindestens zwölf Millionen Euro beziffert das Land Tirol die Schäden an der öffentlichen Infrastruktur – mehr dazu in Hochwasser: Rund zwölf Mio. Euro Schaden. Hier werden auch Folgekosten berücksichtigt werden. Dazu gehört zum Beispiel das Ausbaggern von Rückhaltebecken.

Kosten möglicherweise deutlich höher

Die Kosten dafür können aber noch steigen. Denn in diesem Bereich seien laut dem Land noch nicht alle Schadensmeldungen erfasst. Die Schäden in der Landwirtschaft nach dem Hochwasser belaufen sich laut der Österreichischen Hagelversicherung auf 650.000 Euro.

Darüber hinaus sorgten Steinschläge und Muren für Schäden in Höhe von sechs Millionen Euro. Zuletzt kam es vergangene Woche bei Seefeld zu einer Mure und Straßen- sowie Bahnsperren – mehr dazu in Seefelder Straße nach Mure wieder offen.

Windwurf Luegbrücke
ORF
Das Ausmaß der Sturmschäden Mitte Juli war neben der Brennerautobahn kurz vor dem Grenzübergang deutlich zu sehen

Mit dem Klimawandel und dessen Auswirkungen auf Naturgefahren beschäftigt sich diese Woche eine Tagung in Kufstein. Von Montag bis Donnerstag geht es unter anderem um die Frage, wie sich die Klimaentwicklung die Gefahrensituation in Tirol beeinflussen kann.

Konkret sollen auch die Herausforderungen für Einsatzleitungen oder für die örtliche Verwaltung diskutiert werden. Ein wesentlicher Aspekt dafür ist eine nachhaltige Raumordnung für Gemeinden und Regionen. Die Tagung wird von der Plattform Austrian Strategy for Disaster Risk Reduction (ASDR) veranstaltet.