Eine Drohnenaufnahme der beschädigten Ötztal-Straße
Land Tirol/Christanell
Land Tirol/Christanell
Chronik

Hochwasser: Rund zwölf Mio. Euro Schaden

Nach dem massiven Hochwasser in weiten Teilen Tirols liefen am Dienstag die Aufräumarbeiten auf Hochtouren, hieß es vom Land. Nach derzeitigem Stand belaufe sich die Schadenssumme bei Landesstraßen, Wasserbauten und Wildbachverbauungen auf rund zwölf Millionen Euro. Nach wie vor waren einige Straßen gesperrt.

Nach der Sitzung der Landeseinsatzleitung nahm die Tiroler Landesregierung am Dienstag erste Erhebungen des Schadensausmaßes in den hauptbetroffenen Gebieten vor. Im Bereich der öffentlichen Infrastruktur würde die Schadenssumme rund zwölf Millionen Euro betragen. Auf den Bereich Landesstraßen würden fünf Millionen Euro entfallen, ebenso viel auf Wasserbauten.

Zwei bis drei Millionen Euro seien im Bereich der Wildbach- und Lawinenverbauungen zu verzeichnen. Hier seien vor allem die Kosten für die Leerung der Rückhaltebecken zu berücksichtigen, hieß es vom Land. Eine exakte Einschätzung sei dann möglich, sobald die Pegelstände zurückgegangen sind.

Stubaital: Aufräumarbeiten laufen

In Neustift im Stubaital (Bezirk Innsbruck-Land) seien im Bereich der Wildbach- und Lawinenverbauung ersten Schätzungen zufolge rund 750.000 Euro notwendig. So könnten die Schutzfunktion wiederhergestellt und die Flussbecken vom mitgerissenen Material geräumt werden. Hier seien die Aufräumarbeiten in vollem Gange.

Das Schadensausmaß in Neustift im Stubaital nach den Hochwassern in Tirol
Feuerwehr Neustift
Das Hochwasser in Neustift im Stubaital verursachte massive Schäden und Überschwemmungen

Bereits in der Nacht auf Dienstag hatte sich die Lage beruhigt. Die Zivilschutzwarnungen für die Bevölkerung in Kramsach und in der Stadt Schwaz wurden in den Morgenstunden wieder aufgehoben – mehr dazu in Hochwasser-Schutzbauten werden abgebaut. Das Wichtigste sei, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind, meinte Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP).

Weiterhin Straßensperren im Ötztal

Bei Längenfeld (Bezirk Imst) wurde gestern ein Straßenabschnitt auf der B 186 Ötztal Straße durch die hochwasserführende Ötztaler Ache weggespült. Das Ötztal ist derzeit nur bis Umhausen von Nordtirol aus erreichbar. Derzeit stehe laut dem Land die schnellstmögliche Instandsetzung der Landesstraße im Fokus. Bereits Dienstagfrüh machten sich die Behörden ein Bild von der Lage – mehr dazu in Ötztal: Aufräumarbeiten haben begonnen.

Die Versorgung des hinteren Ötztals sei über Südtirol und das Timmelsjoch sowie im Notfall auch über den Luftweg gewährleistet. Dies gelte ebenso für die Gasversorgung, meinte LH Mattle. An vier Stellen im Ötztal sei die Gasleitung aus ihren Positionen gerissen bzw. freigelegt worden. Trotzdem sei die Gasversorgung aufrecht. Die Ersatzleitungen würden schnellstmöglich installiert werden.

Unwetterschäden an der Ötztal Straße
ORF
Zwischen Umhausen und Längenfeld ist die Ötztal Straße aufgrund des Hochwassers derzeit nicht befahrbar

Darüber hinaus wurde eine Brücke auf einer Straße zu einem Weiler bei Habichen/Oetz stark beschädigt. Der Weiler sei laut dem Land aber weiterhin erreichbar. Das Unwetter führte auch zu Schäden an mehreren Radwegen im Ötztal. Aufgrund des Bruches einer Böschung ist derzeit auch die Niederthaier Straße (L 238) von Kilometer 6,6 bis 7,8 gesperrt. Dafür gibt es eine öffentliche Umleitung ab dem Gasthof Stuibenfall bis Bichl für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen.

Über 600 Feuerwehreinsätze

In ganz Tirol hatten die Feuerwehren nach Angaben des Landes über 600 Einsätze abgewickelt. „Ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer wäre das starke Sicherheitsnetz in Tirol nicht möglich. Sie schenken der Gesellschaft nicht nur ihre Zeit, sondern vor allem auch Sicherheit", sagte die zuständige Landesrätin Astrid Mair (ÖVP). Insgesamt standen über 4.400 Feuerwehrleute im Einsatz, zusätzlich zahlreiche weitere Helferinnen und Helfer.