Der Norweger Stian Hovind Angermund hat sich bei den Berglauf- und Trail-Weltmeisterschaften in Tirol souverän Gold im Trail Short geholt und seinen Titel damit erfolgreich verteidigt.
Der Norweger gewann am Donnerstag den Lauf von Innsbruck über 45,2 Kilometer und 3.121 Höhenmeter nach Neustift im Stubaital in 4:19 Stunden mit 2:18 Minuten Vorsprung auf den Briten Thomas Roach und 3:04 vor dem Italiener Luca des Pero. Bester Österreicher war Dominik Matt als 29. mit 27:08 Minuten Rückstand.
Tiroler Matt als Überraschung
Der Niederndorfer Matt hat sich über das Rennen sukzessive vorgearbeitet, von Platz 95 auf 63, am Ende reicht es sogar überraschend für die Top 30. „Vor heimischem Publikum hat sich das natürlich mega angefühlt. Ich habe mit dem auch nicht gerechnet. Am Anfang habe ich ein bisschen reduziert, meine Kräfte eingeteilt und bei den langen Anstiegen habe ich meine Stärke ausgenutzt“, so Dominik Matt.
Norweger lässt alle Verpflegungsstationen aus
Angermund und Roach setzen sich bald nach dem Start in der Innsbrucker Innenstadt an die Spitze, laufen die ersten 14 bis 15 Kilometer gemeinsam, ehe sich Angermund absetzen kann. Über rutschige Schneefelder geht es in die Kalkkögel und Angermund baut seinen Vorsprung auf mehr als eineinhalb Minuten aus. Der Norweger läuft dabei an allen Verpflegungsstationen vorbei ohne Nahrung oder Flüssigkeit aufzunehmen. Als er kurz vor dem höchsten Punkt der Strecke auf der Starkenburgerhütte einige Schritte geht, sieht es aus, als könnte sich das gerächt haben.
Im Downhill hinunter nach Neustift gibt Angermund aber wieder Gas, kann seinen Konkurrenten auf Abstand halten und schließlich den Titel holen.
Spannendes Damenrennen
Das Frauen-Rennen gewann die Französin Clementine Geoffray in 4:53 Stunden vor der lange führenden Schweizerin Judith Wyder (+2:01 Min.) und deren Landsfrau Theresa Leboeuf (+16:17). Johanna Hiemer kam als beste Österreicherin mit 45:09 Minuten Rückstand als 32. ins Ziel.
Nach den ersten Kilometern setzte sich die Schweizerin Judith Wyder an die Spitze, führte das Feld gute 30 Kilometer lang an. Clementine Geoffray konnte mit Fortdauer des Rennens den Rückstand stetig verkleinern. Nach 4 Stunden und 13 Minuten ging sie wenige Meter vor dem höchsten Punkt der Strecke an ihrer Gegnerin vorbei, brachte den Sieg mit einem starken Downhill ins Trockene und nahm Wyder am Ende sogar noch zwei Minuten ab.
Schwierige Wetterverhältnisse
Aufgrund des aufkommenden widrigen Wetters wurde das Rennen am Kreuzjoch/Sennjoch abgebrochen, bevor alle Läuferinnen und Läufer durch waren. Rund 50 Sportler waren betroffen und mussten zur Stadion Kreuzjoch umkehren.
Am Freitag steht mit dem Rennen über 86,9 Kilometer und 6500 Höhenmeter die Königsdisziplin dieser WM am Programm.