Biodiversität Award Bauernhof Nösslach
Bioalpin eGen
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Landwirtschaft

Drei Betriebe für Biodiversität ausgezeichnet

Drei landwirtschaftliche Betriebe sind erstmals mit dem „Biodiversitäts-Award“ prämiert worden. Der Preis wurde von BIO Austria Tirol und BIO vom Berg gestartet. Ziel sei, heimische Bäuerinnen und Bauern für ihren Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt auszuzeichnen.

Familie Strickner aus Nösslach am Brenner (Bezirk Innsbruck-Land) konnte den Sieg beim Biodiversitäts-Award einholen. Auf einer Höhe von 1.420 Metern hält die Familie eine Grauviehherde und führt ihren Biobetrieb im Vollerwerb. Die Bewirtschaftung der ökologisch wertvollen Berghänge erfordert viel Handarbeit mit Sense und Rechen.

„Das Bewusstsein für die Natur ist am Biohof der Familie Strickner besonders ausgeprägt. Quellaustritte am Feld, Lärchenwiesen, Hecken und Steinhaufen werden hier bewusst erhalten. Stellen mit vielen blühenden Pflanzen, an denen sich die Insekten tummeln, werden stehengelassen und beim nächsten Mal mit gemäht“, begründete die Jury ihre Entscheidung.

Biodiversitätsaward Berg Bauernhof
Agentur Polak
Die Preisträgerinnen und Preisträger bei der Verleihung des Biodiversitäts-Awards in Rotholz

Auch Höfe in Fügenberg und Going prämiert

Platz zwei des Biodiversitäts-Awards ging an Magdalena und Johannes Esterhammer vom Fügenberg. Ihr Betrieb erstreckt sich über drei Höhenlagen mit mehr als 700 Obstsorten. „Die Obstbäume säumen den gesamten Hof, auch eine Streuobstwiese ist vorhanden. Aus dem Obst wird Saft gepresst, Schnaps gebrannt und es wird auch als Tafelobst verkauft. Den Kindern wird hier eine funktionierende regionale Kreislaufwirtschaft vorgelebt“, so Ulrike Tappeiner, Biologin an der Universität Innsbruck.

Gemeinsam mit Christina Ritter, Obfrau von BIO Austria Tirol, besuchte Tappeiner die drei erstgereihten Tiroler Landwirtschaftsbetriebe. Sie hatten es in die engere Auswahl geschafft. Insgesamt hatten zehn Betriebe ihre Konzepte für die Auszeichnung eingereicht.

Biodiversitätsaward Fügenberg
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Der Hof von Magdalena und Johannes Esterhammer am Fügenberg erstreckt sich über mehrere Höhenlagen

Platz drei ging an Maria Schmidt und Harald Stoiber aus Going. Sie führen einen Betrieb mit 1,9 Hektar und zeigen unterschiedliche Möglichkeiten zur Förderung der Biodiversität auf. „Die sieben Schafe am Hof dienen einzig zur Lieferung von Wolle und Mist. Es gibt einen Waldgarten, einen Bachlauf, eine speziell angelegte Trockenmauer, Totholzhaufen, verschiedene Nistkästen und vieles mehr“, erzählte Christina Ritter.

„Keine Landwirtschaft ohne Biodiversität“

Die Preisverleihung fand am Donnerstag im Rahmen des ersten Biodiversitäts-Symposiums an der HBLFA in Rotholz statt. Die Firma MPreis, das Land Tirol und Birdlife unterstützen die Initiative. Ziel dahinter sei, Bäuerinnen und Bauern in den Fokus zu rücken, die sich für eine funktionierende Artenvielfalt einsetzen. „Keine Landwirtschaft ohne Biodiversität“ war dabei das zentrale Motto.