Blaulicht
ORF
ORF
Gericht

22-jähriger Geisterfahrer verurteilt

Ein 22-jähriger Italiener ist am Mittwoch zu sechs Monaten bedingter Haft verurteilt worden, nachdem er im Dezember als Geisterfahrer einen Unfall verursacht hatte. Bei dem Unfall war ein 26-Jähriger schwer verletzt worden.

Am ersten Prozesstag vor wenigen Wochen hatte der 22-Jährige noch alles bestritte, am Mittwoch zeigte sich der Italiener allerdings geständig. Laut Anklage soll er in der Nacht vom 2. Dezember seinen Wagen auf der Brennerautobahn vor der Mautstelle Schönberg umgekehrt haben. Als Geisterfahrer sei er dann wieder Richtung Innsbruck zurückgefahren und frontal in ein Auto gekracht. Ein 26-Jähriger wurde dabei schwer verletzt.

Nach Unfall die Unfallstelle verlassen

Der Geisterfahrer und seine beiden Beifahrer hatten nach dem Unfall ihr Auto zurückgelassen und das Weite gesucht. Anhand von DNA-Spuren am Lenkrad konnte der Angeklagte als Fahrer ausgeforscht werden. Am Mittwoch erklärte der Angeklagte vor Gericht, er und seine Beifahrer seien geflüchtet, weil sie Angst vor den Konsequenzen gehabt hätten. Ihm sei außerdem nicht klar gewesen, wie das passieren konnte, weil er einen kurzen Aussetzer gehabt hätte.

Unfallopfer war alkoholisiert

Das Unfallopfer, ebenfalls ein Italiener, war am Mittwoch für den Prozess extra aus Italien angereist. Er hätte zwei Monate nach dem Unfall wieder zu arbeiten begonnen, teilte er mit. Er sei in der Unfallnacht mit einer Geschwindigkeit von circa 120 km/h bei erlaubten 80 km/h gefahren, gab er an. Das sei zu schnell gewesen, argumentierte der Verteidiger des Angeklagten.

Dieser schrieb ihm auch eine Mitschuld zu, weil das Unfallopfer während des Unfalls alkoholisiert gewesen sei. Der Richter bezeichnete diesen Umstand auch als Minderungsgrund. Der Angeklagte wurde rechtskräftig zu sechs Monaten bedingter Haft und 2.000 Euro Geldstrafe verurteilt. Beide Parteien verzichteten auf Rechtsmittel.