Bienen bei Einfluglöchern
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Wirtschaft

Kälte und Regen: Bangen um Honigernte

Seit Wochen ist das Wetter zu kalt und zu nass. Das brachte auch die Bienen aus dem Gleichgewicht, sie flogen viel weniger aus als in anderen Jahren. Das Honigjahr wollen die Tiroler Imkerinnen und Imker aber noch nicht abschreiben.

In den letzten Wochen gab es viel zu wenige Sonnenfenster und zu viel Regen, so konnten die Bienen nicht wie gewohnt ausfliegen und sammeln. Noch wollen die heimischen Imker aber nicht von einem Totalausfall sprechen. Es habe schon Jahre gegeben, in denen man von einem „Nuller“ ausgegangen sei, sagt Imker Lukas Hangl. „Dann kam die Waldtracht und hat das Jahr noch einmal gerettet.“ Während der Waldtracht sammeln die Bienen für die Herstellung von Waldhonig nicht den Nektar von Blüten, sondern Honigtau von Nadelbäumen. Ob das heuer wieder der Fall sein werde, sei schwierig zu prognostizieren, so Hangl.

Bienen auf Bienenwaben auf offenem Bienenstock
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Teures Zufüttern heuer notwendig

Wenn die Bienen viel im Bienenstock sind, müsse mehr zugefüttert werden, so Hangl. Dafür müsse heuer mehr ausgegeben werden, die Teuerung sei in allen Bereichen des Imkerns zu spüren. Das Bienenfutter sei durch den Ukraine-Krieg deutlich teurer geworden, denn das Futter basiere auf Weizen- oder Maisstärke und die Ukraine ist hier Hauptproduzentin. Auch die Völkerpreise hätten sich durch den Boom der letzten Jahre stark erhöht, und alle Rohstoffe seien inzwischen um einiges teurer, sagt der Imker.

Neue Schädlinge erschweren Imkerei

Die Imker und Imkerinnen müssten mit Veränderungen umgehen lernen, sagt Hangl. Mit Teuerungen, den Auswirkungen der Klimakrise und neuen Schädlingen, wie etwa der Asiatischen Hornisse, die ganze Bienenvölker in kürzester Zeit zerstören könne. Hangl, der mit 22 Jahren der jüngste Obmann eines Imkervereins in Österreich ist, setzt daher in seinem Innsbrucker Verein auf Wissensvermittlung, um den Herausforderungen der nächsten Jahre Stand zu halten.