Im Vorfeld hatte es rund um das Kinder- und Jugendrehabilitationszentrum in Wiesing viel Kritik und Aufregung gegeben, weil der Standort zunächst direkt an der Autobahn geplant gewesen war. Inzwischen steht das erste Kinder-und Jugendreha-Zentrum in einem ruhigeren Ortsteil von Wiesing.
Vielseitiges Team für viele Bedürfnisse
Dass die Kinder- und Jugend Reha jetzt in aller Ruhe starten konnte, hat sicher allen gut getan: den derzeit etwa 20 jungen Patientinnen und Patienten und dem rund 50-köpfigen jungen Betreuungs-Team. So kann sich alles einspielen. Schon bald werden hier bis zu 37 Kinder und 22 Begleitpersonen untergebracht werden. Markus Schwarz, CEO der Senicura-Gruppe sagte im ORF Tirol Interview: „Wir bemühen uns mit einem umfassenden Therapeuten-Team mit Psychotherapeuten, Physiotherapeuten, Ergotherapeutinnen oder Logopädinnen ein breites Angebot zu ermöglichen, um Kindern mit ihren Funktionsstörungen zu helfen. Vor allem wollen wir versuchen, ihre Wiedereingliederung in ihre Familie und den Schulalltag sicherzustellen.“
Der 11-jährige Vojta ist mit seiner Mutter als Begleitperson einer der ersten Patienten in der Kinder-Reha. Er leidet an einer Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung und hat schon eine ganze Reihe von Therapien gemacht. Die Reha soll ihn nun in seinen Fortschritten unterstützen. „Seit ich hier bin, geht es mir besser. Das Therapieangebot ist gut,“ erzählte er dem ORF Tirol Team.
Anträge über Fachärzte und ÖGK
Die Kinder und Jugendlichen in der Reha in Wiesing haben mentale und/oder körperliche Einschränkungen. Ein Facharzt bzw. eine Fachärztin stellt für sie den Antrag bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Bevor die Kinder und Jugendlichen aus Westösterreich nach Wiesing kommen, wird abgeklärt, ob sie rehafähig sind und ob auf ihre Bedürfnisse mit einem genau abgestimmten und sehr vielseitigen Therapieangebot eingegangen werden kann. Die Ärztliche Leiterin der Kinder- und Jugend Reha, Melanie Reiter erklärte: „Es gibt vor allem einen mentalen und orthopädischen Schwerpunkt, wir kümmern uns um Kinder, die wieder eine Aktivierung brauchen, die wieder eine Tagesstruktur brauchen oder die sich vermehrt zu Hause zurückgezogen haben. Auch wenn der Schulbesuch nicht mehr so geklappt hat oder wenn Kinder den Tag-Nachtrhythmus verloren haben, es ist ein sehr breites Klientel mit vielen Indikationen.“
Intensives Programm und feste Struktur
Drei bis fünf Wochen dauert eine Reha. Zur Verfügung stehen u.a. Ärztinnen, Psychologinnen, Logopädinnen oder Physiotherapeuten sowie Pflegekräfte. 120 Therapieminuten stehen täglich auf dem Programm. Dazu kommen gemeinsame Mahlzeiten und Freizeitprogramm. Eine feste Struktur soll den Kindern und Jugendlichen helfen, ihren Alltag trotz ihrer Funktionseinschränkungen wieder zu bewältigen.
Offizielle Eröffnung des Kinder-Rehazentrums in Wiesing ist am 21. Juni.